Die Deutsche Bank hat einen Einstellungsstop verkündet. CEO John Cryan will so den Sparkurs vertiefen und die Kosten senken. Ausgenommen ist der Sektor Compliance. Die Investment-Bank JPMorgan schätzt, dass Cryan so bis zu 1,9 Milliarden Euro sparen kann. Bereits 2015 hatte die Deutsche Bank Entlassungen bei den Mitarbeitern angekündigt. Weltweit sollen 9.000 Stellen wegfallen, davon alleine 4.000 in Deutschland.
Großes Kostenproblem
Es wird höchste Zeit, dass die Deutsche Bank an der Kostenschraube dreht. Im Branchenvergleich ist das Geldhaus viel zu ineffizient. Mit einer Kostenquote von 90 Prozent zum Halbjahr 2016 lag der Konzern deutlich über dem deutschen Schnitt von 72 Prozent. Mit knapp 59 Prozent sind die amerikanischen Investmentbanken, mit denen die Deutsche Bank konkurrieren will, viel effizienter. Ein Grund hierfür ist, dass Cryan in den letzten Jahren sogar noch Personal aufgebaut hat, während bei den meisten Wettbewerbern der Rotstift regierte. Ende 2014 arbeiteten 98.138 Angestellte bei der Deutschen Bank. Zur Mitte 2016 waren es schon 101.000.
Finger weg!
Noch immer verbreitet der ungelöste Hypothekenstreit mit den USA große Unsicherheit bei den Aktien der Deutschen Bank. Mit dem Geldwäscheskandal in Russland wartet auf Cryan die nächste Baustelle, sobald er sich mit den USA geeinigt hat. Trotz der Aufarbeitung alter Rechtsfälle sollte die Deutsche Bank endlich ihr Kostenproblem angehen. Anleger lassen die Finger von den Titeln.