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16.10.2023 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Neue Belastungen drohen

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Für europäische Banken könnte es in den kommenden Monaten ungemütlicher werden. Die EZB diskutiert eine Änderung bei der Mindestreserve für Geldhäuser, welche mit sinkenden Erträgen einhergehen dürfte. Die Finanzinstitute bringen sich nun in Stellung.

Im Zuge der restriktiveren Geldpolitik denken einige Mitglieder des EZB-Rates offenbar darüber nach, wie man dem System noch mehr Liquidität entziehen kann. Das Ziel ist die Inflation weiter abzusenken. Beispielsweise hatte bereits Ende September Robert Holzmann, der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, vorgeschlagen, dass die Mindestreserve für Finanzinstitute auf fünf bis zehn Prozent der Kundeneinlagen erhöht werden solle. Bisher beträgt die Vorgabe ein Prozent.

Vor wenigen Monaten wurde erst beschlossen, die Mindestreserven nicht mehr wie bisher üblich zu verzinsen. Christian Sewing, CEO der Deutschen Bank und Präsident des Bundesverbandes der deutschen Banken, äußerte sich dazu auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds in Marrakesch vergangenen Freitag. Er sagte, dass den europäischen Banken in den kommenden zwölf Monaten dadurch schon 6,6 Milliarden Euro Zinseinnahmen fehlen würden.

Die Gedankenspiele zu einer Erhöhung der Mindestreserve kritisierte er ebenfalls: „Das ist eine klare Benachteiligung europäischer Banken gegenüber den Amerikanern“, so Sewing. Gegen diese „klaren Wettbewerbsnachteile“ müssten sich die Finanzinstitute positionieren. Eine mögliche Erhöhung der Mindestreserve würde die Möglichkeit der Kreditvergabe einschränken.

Die Börsen-Zeitung berichtet, dass es laut Insidern mehrere EZB-Notenbanker gibt, die die Mindestreserve erhöhen wollen. Dabei soll es aber eher um einen Wert von drei bis vier Prozent gehen. Bereits bei der nächsten Sitzung der Zentralbank in zwei Wochen könnte dieses Thema auf die Agenda kommen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Luft für europäische Bankaktien wird dünner, gerade für Geldhäuser, die noch mit der nachhaltigen Profitabilität zu kämpfen haben. Eine weitere Eskalation im Nahen Osten lastet zudem auf den Kursen, die Aktie der Deutschen Bank konnte am Freitag nicht von den positiven Ergebnissen der US-Institute im dritten Quartal profitieren. Investierte bleiben an Bord.

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