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19.09.2016 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Ist alles noch viel schlimmer?

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Deutsche Bank

Nach Bekanntwerden der möglichen Milliarden-Strafe für die Deutsche Bank in den USA melden sich immer mehr Analysten zu Wort. Während die meisten Experten nur von einer dünnen Kapitaldecke sprechen, sieht die Société Générale eine Kapitallücke in Milliardenhöhe.

Die Strafe von 14 Milliarden Dollar, die das US-Justizministerium von der Deutschen Bank verlange, liege deutlich über seinen Erwartungen, so Société Générale Analyst Andrew Lim. Ursprünglich hatte er nur mit fünf Milliarden Dollar gerechnet. Er hat die Empfehlung für die Aktien der Deutschen Bank auf „Sell“ mit einem Kursziel von 10,50 Euro belassen. Nach Meinung von Lim habe die Bank aber bereits vor den Medienberichten über die Strafzahlung einen Kapitalbedarf von 12,5 Milliarden Dollar gehabt.

Je nach Höhe der Geldstrafe rechnet Lim am Ende mit einer Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank von über 20 Milliarden Euro. Das wäre deutlich mehr als der aktuelle Börsenwert der Titel von knapp 16 Milliarden Euro. Die Analysten von JPMorgan rechnen vor, dass jede weitere Milliarde Dollar Strafzahlung, die über 3,5 Milliarden hinausgeht, die Bank am Ende 24 Basispunkte beim Eigenkapital kostet.

Experten skeptisch

„Sogar ohne einen schlechten Ausgang für die Deutsche Bank im Rechtsstreit mit den USA ist die Kapitaldecke der Deutschen Bank sehr dünn, wenn ein Verkauf der Postbank scheitert“, meint Piers Brown von Macquaire. Zudem könnten die Kosten des Geldwäsche-Skandals in Russland auch höher als bisher erwartet sein

Horror ohne Ende

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Derzeit kommen die Einschläge für Deutsche-Bank-CEO John Cryan immer näher. Sollten tatsächlich mehrere Milliarden Euro Kapital unabhängig von der Strafzahlung fehlen, würde das die Situation drastisch verschärfen. Die Aufregung um die Milliardenforderung der USA lenkt davon ab, dass die Deutsche Bank wegen Niedrigzinsen und mangelnder Effizienz ihr Geschäftsmodell überarbeiten muss. Dafür dürfte Cryan aber schlicht die Zeit fehlen. Der AKTIONÄR rät weiterhin von den Papieren der Deutschen Bank ab.

(Mit Material von dpa-AFX)

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