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Deutsche Bank: Gewinnwarnung erhöht den Druck auf Cryan

Deutsche Bank: Gewinnwarnung erhöht den Druck auf Cryan
Foto: Börsenmedien AG
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Nikolas Kessler 08.01.2018, 09:40 Nikolas Kessler

Bei der Deutschen Bank wirkt der Schock über das voraussichtlich dritte Verlustjahr in Folge auch am Montag noch nach. Investoren und Analysten erhöhen nun den Druck auf das Management-Team um Vorstandschef John Cryan.

Für Union Investment, einem der einflussreichsten deutschen Großinvestoren, stellt sich nun die Frage nach der Ausrichtung der Bank: „Bis jetzt haben wir noch keine Anzeichen dafür, dass die Strategie der Bank funktioniert und langfristig profitabel ist“, sagte Fondsmanager Ingo Speich dem Handelsblatt. „Es wäre wichtig, dass wir in naher Zukunft zumindest eine Stabilisierung des Geschäftsmodells erkennen können. Wenn die Bank im Vergleich zu ihren Wettbewerbern zu deutlich abfällt, dann müsste man erneut eine Debatte über die Strategie anstoßen.“

Zwar stärkte Speich dem Management vorerst den Rücken, machte aber gleichzeitig deutlich, dass seine Geduld endlich ist. Die Führungsriege habe vielleicht noch zwei Quartale Zeit, um zu zeigen, dass sich die Dinge verbessern.

Investmentbank als Wachstumsmotor

Dass es der Deutschen Bank erneut nicht gelungen ist, ordentliche Erträge mit dem Investmentbanking zu erzielen, nährt auch bei Robert Kendrick vom US-Vermögensverwalter Schroders Zweifel an der Strategie. Cryan habe die Investmentbank neu aufgestellt, deshalb müsse sie nun für ihn Erträge erwirtschaften, sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg. Ansonsten habe die Deutsche Bank habe nicht viel mehr zu bieten: „Wenn sie keine Investmentbank sind, sind sie nichts.“

Dickes Minus nach Gewinnwarnung

Am Freitagnachmittag hatte die Deutsche Bank für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 erneute Verluste in Aussicht gestellt. Als Grund verwies das Institut auf negative Bilanzeffekte durch die US-Steuerreform, die das Konzernergebnis im vierten Quartal um 1,5 Milliarden Euro drückt. Nach der Senkung der Körperschaftssteuer für Unternehmen von 35 auf 21 Prozent kann die Deutsche Bank ihre Verlustvorträge aus der Finanzkrise nicht mehr so stark nutzen wir bisher.

Darüber hinaus lief es auch im Tagesgeschäft zuletzt alles andere als rund: Die Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Aktien sowie dem Finanzierungsgeschäft seien im vierten Quartal um 22 Prozent gesunken. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von sieben Prozent gerechnet.

Bereits vor der Gewinnwarnung wurden diskutiert, ob Vorstandschef John Cryan noch der richtige Mann an der Spitze der Deutsche Bank ist. Zwar wird Cryan als Sanierer durchaus geschätzt, einige Großinvestoren bezweifeln allerdings, ob er das Institut wieder auf den Wachstumspfad führen kann.

Stoppkurs beachten!

Nach deutlichen Verlusten am Freitagnachmittag gehört die Aktie auch zu Beginn der neuen Woche zu den wenigen Verlierern im DAX. Investierte Anleger bleiben dabei, sollten aber den Stoppkurs bei 14,50 Euro im Auge behalten.

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