+++ 5 Top-Titel zum Sonderpreis +++
Foto: Datenschutz-Stockfoto/Shutterstock
31.05.2023 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Gegen den Trend

-%
Deutsche Bank

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs Anfang 2022 und der aufgrund der deutlich gestiegenen Inflation eingeleiteten Zinswende herrscht Flaute am Markt für M&A-Transaktionen. Einige Wall-Street-Häuser haben deshalb schon Mitarbeiter entlassen. Die Deutsche Bank nutzt das aber nun, um sich in diesem Bereich zu verstärken.

Die Deutsche Bank sieht die derzeitige Flaute bei Fusionen und Übernahmen als Chance, sich zu verstärken und Marktanteile von der Konkurrenz an der Wall Street zurückzuerobern. Der deutsche Riese hat in den letzten Monaten M&A-Veteranen von Konkurrenten wie der Bank of America , der Credit Suisse Group, Lazard oder Citigroup eingestellt und will auch weiterhin weitere Mitarbeiter einstellen. Das sagte Fabrizio Campelli, der die Investmentbank und die Geschäftsbanksparte leitet, gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Zahlreiche Neueinstellungen

„Wir haben seit Anfang des Jahres fast 50 Branchenexperten und Produktexperten eingestellt, um das Wachstum der strategischen Erträge zu steigern, wenn sich der Markt für Geschäftsabschlüsse erholt“, so Campelli in einem Interview. „Um dies zu unterstützen, investieren wir in Technologie, selektive Neueinstellungen und zusätzliche Wachstumsinitiativen“ in den Bereichen der Investmentbank, die wenig Kapital binden, wie zum Beispiels die M&A-Beratung.

Kleinere Übernahme angekündigt

Im Rahmen dieser Bemühungen hat die in Frankfurt ansässige Bank im vergangenen Monat den Kauf der Numis vereinbart, einer City-Boutique, die bei der Beratung von Börsengängen in Großbritannien an dritter Stelle steht. Gleichzeitig gab sie Pläne bekannt, 800 leitende Mitarbeiter im Back-Office zu entlassen, um Kosten zu senken.

Andere Banken entlassen

Der M&A-Vorstoß der Deutschen Bank erfolgt vor dem Hintergrund umfassender Stellenstreichungen bei Wettbewerbern, die einen massiven Einbruch bei den Geschäftsabschlüssen hinnehmen mussten. Goldman Sachs Group und Morgan Stanley gehören zu denen, die Tausende von Arbeitsplätzen abbauen, die sie während des Booms im Jahr 2021 aufgebaut hatten. Viele der Stellenstreichungen betreffen die Abteilungen für Geschäftsabschlüsse. In Europa hat der Niedergang der Credit Suisse zu einem Exodus von Investmentbankern geführt.

Markt schrumpft weiter

Unklar ist, wie schnell sich die Geschäftsaktivitäten wieder erholen werden. Das weltweite Transaktionsvolumen ist seit Jahresbeginn um 46 Prozent zurückgegangen, und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass sich dieser Trend bald umkehren wird. Auch die Deutsche Bank startet von einem niedrigen Niveau. Während die europäischen Banken immer hinter den fünf größten hinter den fünf größten Wall-Street-Banken zurückgeblieben sind, hat der deutsche Kreditgeber noch schlechter abgeschnitten und keinen Platz seit 2017 keinen Platz mehr unter den Top 10 der globalen Dealmaker belegen können. Das zeigt die Rangliste von Bloomberg.

Glück im Unglück

Die Deutsche Bank hat ihre Investmentbanking-Einheiten während des Booms vor zwei Jahren nicht so stark aufgestockt wie viele Wall-Street-Kollegen. Das lag zum Teil daran, dass sie einfach nicht mit den enormen Gehaltspaketen mithalten konnte, die damals angeboten wurden, sagten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Das bedeutete zwar, dass das Unternehmen in dieser Zeit manchmal unterbesetzt war, aber das erweise sich jetzt als Vorteil, da die Bank Führungskräfte zu günstigeren Preisen übernehmen kann, so die Personen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Deutsche Bank kann nach dem überraschend hohen Milliardengewinn 2022 und einem guten ersten Quartal wieder mehr Talente anlocken und schärft ihre Strategie punktuell nach. Aktuell fehlen jedoch die Impulse bei der Aktie. Eingepreist dürfte auch die heutige Verabschiedung des Deals zur Schuldenbremse in den USA sein.

Investierte bleiben an Bord.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Deutsche Bank - €

Jetzt sichern