+++ 5 Top-Titel zum Sonderpreis +++
Foto: ElsvanderGun/iStockphoto
28.11.2022 Fabian Strebin

Deutsche Bank: EZB plant höhere Kapitalvorschriften – was wird aus der Dividende?

-%
Deutsche Bank

Die Europäische Zentralbank macht Ernst bei höheren Kapitalanforderungen für Leveraged-Finance-Geschäfte. Betroffen davon ist in der Eurozone neben der BNP Paribas auch die Deutsche Bank. Anleger fragen sich nun zu Recht, ob davon die Ausschüttungspläne der Bank betroffen sein könnten.

Das Geschäft der Deutschen Bank mit Hochrisikokrediten bleibt den Aufsehern ein Dorn im Auge. Die Europäische Zentralbank fordere bei dem Institut daher einen zusätzlichen Kapitalaufschlag, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen gegenüber Bloomberg. Die zusätzliche Anforderung sei ergangen, weil Deutschlands größtes Geldhaus aus Sicht der Aufseher die Risiken in dem Geschäft insgesamt nicht ausreichend angegangen sei.

Keine großen Auswirkungen auf Eigenkapital erwartet

Die Deutsche Bank erwarte generell weder substanzielle Veränderungen bei den CET1-Eigenkapitalanforderungen noch wesentliche Auswirkungen auf die Geschäftsstrategie, teilte ein Sprecher des Instituts gegenüber dem Handelsblatt mit. „Wir haben jüngst klar gemacht, dass wir aufgrund des aktuellen Marktumfeldes das Geschäft mit Leveraged Debt Capital Markets bewusst gedrosselt haben“, sagte der Sprecher mit Bezug auf die Hochrisiko-Kredite.

Sewing kritisiert Regulierung

Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing hatte erst kürzlich die strenge Regulierung bei einem Branchentreffen kritisiert. „Die von den europäischen Regulierern auferlegten Strafpuffer erschweren den Wettbewerb in diesem Bereich für hiesige Banken,“ so Sewing. Hochrisiko-Kredite seien ein legitimes Segment, das eine wichtige Rolle in der Erholung der Wirtschaft spiele.

Laut der Börsen-Zeitung hat die Deutsche Bank ein überschaubares Exposure im Bereich Leveraged Finance, was maximal ein Prozent des gesamten 503 Milliarden Euro schweren Kreditbuches umfasse. Zudem sei es abgesichert. Nach EZB Angaben hielten die großen Banken im Euro-Raum zuletzt mehr als eine halbe Billion Euro an Hochrisikokrediten.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Auswirkungen der EZB-Entscheidung auf die Eigenkapitalhöhe dürften zu verkraften sein. Schon jetzt hält die Bank ausreichend überschüssiges Kapital. Auch der Plan, die Dividende in den kommenden Jahren deutlich zu steigern, sollte dadurch nicht in Gefahr sein.

Mutige nutzen schwache Tage zum Kauf und setzen darauf, dass der Markt die Umbau-Erfolge der letzten Jahre endlich vollständig berücksichtigt.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Deutsche Bank - €

Jetzt sichern