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30.01.2015 Thomas Bergmann

Deutsche Bank: Erleichterung ja, Befreiungsschlag nein

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Deutsche Bank

Ein überraschender Gewinn im Schlussquartal hat die Aktie der Deutschen Bank am Donnerstag um 2,5 Prozent steigen lassen. Auch die Erträge waren besser als von Analysten erwartet. Doch mancher Experte warnt vor verfrühtem Optimismus - die Probleme blieben.

Statt erneut roter Zahlen - der Anlaystenkonsens lag bei minus 280 Millionen Euro wies die Deutsche Bank für das Schlussquartal unter dem Strich 438 Millionen Euro Überschuss aus. Im Gesamtjahr wurde der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr auf fast 1,7 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.

Solides Kapitalpolster

Nomura-Analyst Jon Peace machte neben geringeren Rechtskosten auch das gute Geschäft im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen (FICC) für das überraschende Ergebnis verantwortlich. Zudem habe sich die Lage beim Kapital verbessert, strich er heraus.

Carla Antunes da Silva von der Credit Suisse schrieb in einer ersten Einschätzung: Das größte deutsche Kreditinstitut habe gute Fortschritte beim Verschuldungsgrad und Kapitalaufbau gemacht. Der bereinigte Vorsteuergewinn im vierten Quartal habe über ihren Schätzungen und den Markterwartungen gelegen. Da Silva stuft das Papier mit "Outperform" bei einem Kursziel von 35 Euro ein.

Warnende Worte

Analyst Alevizos Alevizakos von Keefe, Bruyette & Woods warnte nach der Bilanzvorlage aber vor übertriebenem Optimismus und verwies darauf, dass die Probleme noch länger bestehen blieben. Dazu zählte er steigende regulatorische Anforderungen sowie juristische Baustellen wie den Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze, wo die Bank noch auf eine Einigung mit britischen und amerikanischen Behörden wartet. All das könne das Kapitalpolster angreifen. Er bewertet die Aktie daher mit "Underperform" bei einem Ziel von 27 Euro.

Strategie-Update im zweiten Quartal

Wie es weitergehen soll, will das Management ausführlich im zweiten Quartal erläutern. Die gesamte Strategie steht auf dem Prüfstand, nachdem zuletzt auch der Gewinn im Privatkundengeschäft zusammengeschmolzen war. Spekuliert wird etwa über die Zukunft der Postbank.

Weiter Geduld gefragt

Die Zahlen der Deutschen Bank haben die meisten Analysten auf dem falschen Fuß erwischt und unterstreichen das Potenzial, das das Institut hat. Vergessen sollte man jedoch nicht die Rechtsrisiken, die noch auf die Bank zukommen könnte. Wie DER AKTIONÄR schon mehrfach erklärte, hat die Aktie Potenzial, doch müssen Anleger Geduld mitbringen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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