Die europäischen Banken leiden seit Jahren unter den Niedrigzinsen der EZB. Seit Juni 2014 müssen sie zudem für Einlagen bei der Notenbank Strafe zahlen. Umso größer wären die Gewinne für die Institute, wenn die Zinswende endlich kommt. Die Deutsche Bank sollte durch die Reintegration des Tochterunternehmens Postbank zu den Profiteuren gehören.
Nach der Wiedereingliederung in das Privatkunden-Geschäft der Deutschen Bank soll die Sparte 20 Millionen Privatkunden umfassen. Damit wäre der Konzern Marktführer in Deutschland. Mut machen hier zudem die aktuellen Quartalszahlen der Postbank: Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte sich das Vorsteuerergebnis auf 316 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr wird ein Vorsteuergewinn von 350 Millionen Euro erwartet. Ohne Sondereffekte dürfte es mehr als eine halbe Milliarde sein.
Neben gestiegenen Provisionserträgen trugen auch die laufenden Sparmaßnahmen zu dem guten Ergebnis bei: Die Kosten sanken im ersten Halbjahr um 150 Millionen Euro. Die Kostenquote ging daher von 86,2 auf 80,5 Prozent zurück. Ein Blick auf die europäische Peergroup zeigt aber, dass hier noch viel zu tun bleibt. Die Konkurrenz kam im zweiten Quartal durchschnittlich nur auf einen Wert von 61,2 Prozent.
Unterstützung beachten
Die Aktie der Deutschen Bank bleibt vor dem Hintergrund einer Zinswende in der Eurozone aussichtsreich. Nach Unternehmensangaben würde das Nettozinseinkommen im ersten Jahr einer Leitzinserhöhung um ein Prozent in der Privat- und Firmenkundensparte bereits um 600 Millionen Euro steigen.
Kurzfristig sollten Anleger ein Auge auf die 200-Tage-Linie bei 15,53 Euro haben. Wer noch nicht investiert ist, wartet ab, bis die Linie wieder überschritten wird. Als Unterstützung dient die Marke von 14,81 Euro. Hier drehte der Kurs zuletzt mehrmals wieder nach oben. Grundsätzlich ist DER AKTIONÄR positiv gestimmt für die Aktie und hat ein Kursziel von 25,00 Euro ausgegeben. Ein Stopp sollte bei 12,50 Euro gesetzt werden.