Die Stagnation am deutschen Aktienmarkt dürfte sich auch am letzten Handelstag der Woche fortsetzen. Nachdem der Rückenwind der US-Notenbank Fed am Vortag schnell verpufft war, sind vor dem Wochenende etwas schwächere Kurse zu erwarten. Der Broker IG indizierte den DAX 0,4 Prozent niedriger auf 13.850 Punkte.
Die Aussicht auf kräftig steigende Zinsen bei gleichzeitig ungewissen konjunkturellen Aussichten hat die Börsen unverändert im Griff. Zudem dürften die Anleger vor dem Arbeitsmarktbericht aus den USA am frühen Nachmittag in den Wartemodus gehen. In der ersten Maiwoche zeichnet sich für den Index ein Minus von knapp zwei Prozent ab. Das Börsenbarometer pendelte in den vergangenen zwei Wochen unter teils starken Schwankungen um die runde Marke von 14.000 Punkten.
Wie gewonnen, so zerronnen: Die US-Börsen haben nach einer kräftigen Erholung zur Wochenmitte am Donnerstag wieder massiv nachgegeben. Für erhöhte Nervosität sorgte die über drei Prozent gestiegene Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen. Zudem brach die Produktivität in der US-Wirtschaft im ersten Quartal deutlicher ein als befürchtet und sank so stark wie seit 1947 nicht mehr. Dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend stieg, sollte dagegen kaum ins Gewicht fallen, denn im längerfristigen Vergleich bleibt das Niveau der Hilfsanträge weiterhin niedrig.
Der Dow Jones Industrial büßte zum Handelsschluss 3,12 Prozent auf 32.997,97 Punkte ein. Der S&P 500 verlor am Donnerstag 3,56 Prozent auf 4.146,87 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte erneut auf den tiefsten Stand seit etwas mehr als einem Jahr und schloss dann 5,06 Prozent tiefer auf 12.850,55 Punkte, was den höchsten Tagesverlust seit September 2020 bedeutet.
In Asien hat am Freitag lediglich der japanische Aktienmarkt nach einer dreitägigen Feiertagspause leicht zugelegt. Deutlich nach unten ging es dagegen in China und Hongkong. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland büßte kurz vor Handelsende rund zwei Prozent ein. Der Hang Seng gab zuletzt mehr als drei Prozent nach. In Tokio stieg der japanische Leitindex Nikkei 225 dagegen um ein halbes Prozent. In Japan wurde feiertagsbedingt drei Tage hintereinander nicht gehandelt.
Zum Wochenschluss steht wieder eine ganze Reihe von Quartalszahlen dem Programm. Es berichten unter anderem Evonik, Rheinmetall und Adidas. Bei der Deutschen Post findet die Hauptversammlung statt.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.