Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Kurse am Mittwoch mit Unterstützung aus den USA berappelt. Nach der Eröffnung an der Wall Street ging es für den Dax deutlicher nach oben. Dabei ließ der deutsche Leitindex auch die 24.000-Punkte-Marke wieder hinter sich und schloss mit plus 0,42 Prozent auf 24.049,74 Zähler. Der etwas richtungslose Verlauf in dieser Woche findet damit seine Fortsetzung: Unter der runden Marke sind Schnäppchenjäger aktiv, darüber besteht Gefahr von Gewinnmitnahmen.
In den USA hatte sich die Stimmung der Dienstleister im Oktober stärker aufgehellt als erwartet. Zudem wurden laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP in der Privatwirtschaft der Vereinigten Staaten im vergangenen Monat mehr Arbeitsplätze geschaffen als prognostiziert. Die Daten dämpfen einerseits die Zinssenkungsfantasie, andererseits sind sie Ausdruck einer robusten Wirtschaft.
In Deutschland stand weiterhin die laufende Berichtssaison der Unternehmen im Fokus. Hier konnte der Autobauer BMW letztlich überzeugen. Nach verhaltenem Start legten die Papiere am Nachmittag eine Kursrally hin und gewannen zum Schluss als bester Dax-Wert 6,9 Prozent. Die viel beachtete operative Marge in der Autosparte stieg etwas stärker als von Analysten erwartet. Sie wäre ohne erhöhte Einfuhrzölle in die USA und die EU noch besser ausgefallen, hieß es von BMW.
Für Dax-Schlusslicht Siemens Healthineers ging es um 8,6 Prozent bergab. Börsianer attestierten dem Medizintechnikkonzern ein überwiegend enttäuschendes Schlussquartal 2024/25. Die Ziele für den Umsatz und mehr noch für das Ergebnis je Aktie im neuen Geschäftsjahr lägen ebenfalls unter den Erwartungen. Zölle und ein starker Euro hatten dem Unternehmen zugesetzt.
Vorsichtige Ziele für das laufende Quartal drückten Qiagen mit 3,7 Prozent ins Minus. Damit ging die jüngste Kurskorrektur bei dem Biotech-Unternehmen weiter. Der bestätigte Jahresausblick impliziere nun ein schwächeres Schlussquartal, schrieb Analyst Tycho Peterson von Jefferies.
Hellofresh rutschten unter eine wichtige Unterstützung und gingen am MDax-Ende 8,9 Prozent tiefer aus dem Handel. Die Investmentbank Oddo BHF hatte das Kursziel für die Anteile des Kochboxenkonzerns von 10,00 auf 7,50 Euro gesenkt. Die Restrukturierung belaste den Anlagehintergrund, hieß es.
Beim jüngst sehr gefragten MDax-Spitzenreiter Aixtron konnten sich die Anleger über ein Kursplus von 9,6 Prozent freuen. Die Analysten der britischen Bank Barclays hatten ihr Kursziel auf 20 Euro deutlich erhöht und die Aktien auf "Overweight" hochgestuft. Chips zum Management der für Künstliche Intelligenz (KI) benötigten Energie könnten zu einer aufregenden Wachstumsstory für den Halbleiterausrüster werden, so die Begründung.
(Mit Material von dpa-AFX).
05.11.2025, 17:55