Der DAX hat sich am Mittwoch nach zwischenzeitlichen Verlusten gefangen und den Handel mit einem Plus von null 0,27 Prozent bei 21.311,02 Punkten beendet. Unterstützt wurde der Markt von der Erholung an der Wall Street sowie von Spekulationen über eine mögliche Gesprächsbereitschaft Chinas im eskalierenden Zollkonflikt mit den USA.
US-Präsident Donald Trump verschärfte am Vorabend erneut den Ton gegenüber Peking. China war laut Medienberichten unter bestimmten Bedingungen dagegen zu Verhandlungen bereit sei. Analysten sprechen von einem „Lackmustest“ für die Märkte: Eine Einigung könnte eine Erleichterungsrally auslösen, ein Scheitern dagegen neue Turbulenzen.
Bei den Einzelwerten stand vor allem Sartorius im Fokus. Der Laborzulieferer war mit einem Kurssprung von 10,2 Prozent der klare Gewinner im deutschen Leitindex. Das Management überzeugte mit soliden Zahlen für das erste Quartal und lieferte zusätzlich einen optimistischen Ausblick. Analysten lobten insbesondere die Dynamik im Geschäft mit Bioprozesslösungen.
Gebremst wurden die deutschen Indizes dagegen durch die Chip-Werte. Schwache Quartalszahlen von ASML sowie verschärfte US-Beschränkungen für KI-Chip-Exporte nach China drückten auf die Stimmung im Technologiesektor. Infineon, Aixtron, Süss Microtec und Siltronic verbuchten Verluste zwischen einem und fast fünf Prozent.
Im MDAX profitierte Delivery Hero von einer Hochstufung durch die Citigroup und legte um 3,6 Prozent zu. Der Essenslieferdienst hatte zuvor eine längere Schwächephase durchlaufen. Insgesamt blieb das Umfeld volatil. Der MDAX schloss leicht schwächer bei 27.219,29 Punkten.
Die Anleger agieren weiterhin vorsichtig – zu groß ist die Unsicherheit über den weiteren Verlauf des geopolitischen und wirtschaftlichen Konfliktgeschehens. Die Aussagen aus Washington und Peking werden in den kommenden Tagen maßgeblich die Richtung vorgeben.