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24.03.2013 Markus Horntrich

Curasan: „Wir wollen unseren Umsatz 2013 verdoppeln“

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Die auf regenerative Medizin spezialisierte Curasan AG kauft zu. Im Interview mit dem AKTIONÄR erläutert Vorstandschef Hans Dieter Rößler seine Wachstumspläne und wie er den Umsatz 2013 verdoppeln will.

Die Curasan AG setzt zum Wachstumssprung an. Der Spezialist für regenerative Medizin übernimmt einen Großteil der Business Unit Dental der Riemser Pharma GmbH. Der Wert der geplanten Transaktion bewegt sich im mittleren einstelligen Millionenbereich. Die Curasan AG beabsichtigt, den Erwerb teilweise durch die Ausgabe neuer Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zu finanzieren. Die Übernahme soll die Basis für eine Umsatzverdopplung im laufenden Jahr legen. Bis 2018 peilt Curasan-Vorstand Hans Dieter Rössler sogar eine Verzehnfachung der Erlöse an. Wir trafen den Unternehmenslenker zum Exklusivinterview.

Herr Rössler, Curasan erwirbt einen Großteil der Dentalsparte der Riemser Pharma GmbH. Welche Ziele verfolgen Sie mit diesem strategischen Schritt?

Hans Dieter Rössler: Unser Ziel ist es, durch diese Akquisition unser Wachstum deutlich zu beschleunigen. So werden wir mithilfe der etablierten Vertriebsstrukturen der Dentalsparte von Riemser Pharma unsere neuen Produkte noch schneller und zielgerichteter im Dentalmarkt platzieren können. Zu diesen Produktneuheiten zählen unter anderem Cerasorb Paste und Cerasorb Foam.

Mit welchen Wachstumsraten rechnen Sie konkret?

Ich bin zuversichtlich, dass es uns im laufenden Geschäftsjahr gelingen wird, den Vorjahresumsatz mindestens zu verdoppeln. Durch weitere Produkteinführungen erwarten wir in den Folgejahren weitere positive Umsatzimpulse.

Wie hoch ist der Kaufpreis und wie werden Sie die Übernahme finanzieren?

Der Wert der geplanten Transaktion bewegt sich im mittleren einstelligen Millionenbereich. Als Teil der Gesamtfinanzierung sollen neue Aktien im Zuge einer Sachkapitalerhöhung ausgegeben werden. Dafür steht uns das Genehmigte Kapital 2012 zur Verfügung. Das Volumen der Kapitalerhöhung soll dabei weniger als 10 Prozent des aktuellen Grundkapitals betragen. Alle weiteren Zahlungen werden aus laufenden Erlösen des zu übernehmenden Geschäftes erfolgen.

Im Februar haben Sie einen exklusiven Vertriebs- und Marketingvertrag mit der skandinavischen Wiotech ApS geschlossen. Das in Stovring, Dänemark, ansässige Unternehmen wird ab sofort den Vertrieb in Dänemark, Norwegen und Schweden übernehmen. Welche Vorteile bietet Ihnen Wiotech als Kooperationspartner?

Wiotech ist im Krankenhausmarkt sehr gut aufgestellt und versteht unsere Produkte und deren Anwendungsgebiete. Durch die Kooperation mit Wiotech erweitern wir unser eigenes Vertriebsnetz um drei interessante Märkte. Durch diese und weitere in jüngerer Zeit abgeschlossene Vertriebskooperationen haben wir die Basis gelegt, um den Exportanteil am Gesamtumsatz in diesem Jahr deutlich zu erhöhen.

Welche Erwartungen haben Sie an die Expansion gen Norden? Welche Bedeutung haben diese drei Märkte im europäischen Vergleich?

Die skandinavischen Länder stehen für eine gute medizinische Versorgung bei ordentlicher Kaufkraft. Insofern wird dort Knochenregeneration auf hohem Niveau durchgeführt. Es bestehen also gute Voraussetzungen für unseren neuen Partner mit unseren Produkten in diesen Märkten erfolgreich zu sein.

Sie wollen Ihr Vertriebsnetz in den nächsten Monaten weiter ausbauen und stehen mit weiteren Firmen in Verhandlungen. Welche neuen Märkte haben Sie dabei im Visier und wann rechnen Sie mit weiteren Abschlüssen?

Wir rechnen in den nächsten Monaten mit Vertragsabschlüssen in mehreren Ländern. Nähere Angaben möchten wir aus verhandlungstaktischen Gründen derzeit nicht machen. Ziel ist es jedoch, in allen europäischen Ländern, die über gute Potentiale für unsere Produkte verfügen, durch einen lokalen Partner vertreten zu sein.

Sie haben angekündigt, den Umsatz bis 2018 auf 30 Millionen Euro verzehnfachen zu wollen. Mit welchen Maßnahmen und welchen Produktinnovationen wollen Sie dieses ehrgeizige Ziel realisieren?

Wir wollen dieses Ziel mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen erreichen. Wir erwarten ganz erhebliche Umsatzsteigerungen im Dentalsegment sowohl durch die globale Vertriebskooperation mit Zimmer Dental als auch durch die beabsichtigte Übernahme der Riemser-Dentalunit. Zu den Maßnahmen zählen weiterhin organisches Wachstum mit den bestehenden Produkten, der derzeit erfolgende Eintritt in den Orthopädiemarkt in Europa, der später erfolgende Eintritt in den Orthopädiemarkt in den USA, diverse Aktivitäten in asiatischen und lateinamerikanischen Märkten. Getragen wird das durch die Vielzahl der neuen Produkte wie Ceracell® und Osseolive® in den handlingsoptimierten Darreichungsformen Foam, Paste und Putty.

Ende Januar hat die österreichische Semper Constantia Invest die Überschreitung der 5-Prozent-Schwelle bei der Curasan AG gemeldet. Sehen Sie Semper Constantia als strategischen Investor?

In einer Beteiligung von gut fünf Prozent kann ich noch keinen strategischen Investor erkennen. Für eine solche Beurteilung fehlt es derzeit auch noch an anderen Kriterien.

In Frankfurter Finanzkreisen wird offen darüber spekuliert, dass die Österreicher ihren Anteil weiter aufstocken werden. Würden Sie diesen Schritt begrüßen?

Wir sind immer um neue und bestehende Investoren bemüht.

Warburg Research hat in seiner letzten Analystenstudie im August 2012 ein Kursziel von 4,30 Euro ausgegeben. Wo liegt Ihr Kursziel bis Jahresende?

Ich würde gerne die Warburg-Prognose erfüllen.

Herr Rössler, besten Dank für das Interview.

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