Der Reiz ist weg: Selbst in einem starken Marktumfeld, in dem der DAX auf Rekordhoch steigt, lassen die Anleger die Commerzbank-Aktie links liegen. Die Analysten sehen im Schnitt nun weniger Kurspotenzial für den Titel. Exane BNP Paribas allerdings ist optimistisch.
Guillaume Tigerghien, zuständiger Analyst bei Exane BNP Paribas, stuft die Commerzbank nach wie vor mit „Outperformer“ ein. Das Kursziel sieht der Experte bei 16 Euro, was 20 Prozent über dem Durchschnitt der Analysten (12,75 Euro) liegt. Bis vor Kurzem belief sich das durchschnittliche Kursziel für die Commerzbank auf 13 Euro.
Aktie fast fair bewertet
Die Mehrheit der Analysten ist nach wie vor skeptisch für den Wert. Zehn Experten stufen die Aktie mit „Kaufen“ ein, 17 mit „Halten“ und zehn mit „Verkaufen“.
Zu den Bullen zählt neben Tigerghien Philip Richards von Societe Generale. Richards sieht das Kursziel ebenfalls bei 16 Euro und stuft die Aktie mit „Kaufen“ ein. Bei den durchwachsenen Resultaten hätten die Erträge enttäuscht, schrieb Analyst Philip Richards in einer Studie vom Mittwoch. Dagegen sei die Kostenkontrolle robust, die Kreditqualität sei gut geblieben und die Profitabilität im Kerngeschäft erhole sich weiter. Der positive Anlagehintergrund der Aktie bleibe intakt.

Abwarten
Die charttechnische Situation bei der Commerzbank hat sich eingetrübt. Im Moment fehlen die kurzfristigen Kurstreiber. Der Aktienkurs hat sehr viel Positives vorweggenommen. Die Erwartungshaltung der Börse ist groß, nun muss die Commerzbank weiter liefern. Vor Kurzem fiel die Aktie unter den Stopp des AKTIONÄR. Ein Neu-Engagement drängt sich derzeit nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)