Die Commerzbank-Aktie gibt am Montag in einem positiven Marktumfeld Gas. Der Titel nähert sich wieder der Marke von elf Euro. Damit ist das Ende der Fahnenstange allerdings noch nicht erreicht, meint Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler.
An der Commerzbank-Aktie scheiden sich die Geister. Das gilt für Anleger wie Analysten gleichermaßen. Zehn Analysten, die die Aktie covern, stufen das Papier mit „Kaufen“ ein. 18 Analysten sagen „Halten“, neun empfehlen den Anlegern, sich von ihren Commerzbank-Anteilen zu trennen.
Zu den Optimisten zählt Guido Hoymann, Analyst beim Bankhaus Metzler. Er empfiehlt die Aktie zum Kauf, sein Kursziel lautet 18,80 Euro.
Eine besondere Rolle bei der Bewertung der Commerzbank-Aktie spielen laut dem Experten die Non-Core-Assets (NCA), das ungeliebte Portfolio mit unter anderem Staatsanleihen und Schiffskrediten. „Beim Abbau der NCA kommt die Commerzbank gut voran. Wenn sie in ein paar Jahren komplett abgebaut sind, würden 6,2 Milliarden Euro Eigenkapital freigesetzt – also fünf bis sechs Euro je Aktie.“
Für einen steigenden Aktienkurs spricht auch die Fusions- und Übernahmefantasie. Der Bund wird seinen 17-prozentigen Anteil an der Commerzbank früher oder später abstoßen. Metzler-Analyst Hoymann sieht Zusammenschlüsse in der europäischen Bankenlandschaft im Zuge der Bankenunion als politisch gewollt. „Es gibt Bürger, die es ablehnen, mit ihren Steuergeldern südeuropäische Banken zu unterstützen. Das wird sich ändern, wenn es plötzlich statt um eine spanische um eine deutsch-spanische oder deutsch-französische Bank geht.“

Mehr Chancen als Risiken
Für den AKTIONÄR gibt es einen weiteren Grund, warum die Anleger bald wieder in die Commerzbank-Aktie investieren werden: Mario Draghis QE-Programm, das eventuell bereits im Frühjahr startet. Die EZB wird den Banken dann im großen Stil Staatsanleihen abkaufen, womit die Bilanzen der Institute gereinigt werden sollen. Die Commerzbank ist derzeit mit 27,1 Milliarden Euro (davon 15,3 Milliarden Staatsanleihen) in Südeuropa engagiert, die EZB-Maßnahme käme der Bank also gelegen. Fazit: Die Commerzbank-Aktie könnte 2015 zu den Gewinnern an der Börse zählen. DER AKTIONÄR sieht Potenzial bis 14 Euro. Der Stopp sollte bei 9,80 Euro gesetzt werden.