Seinen Abgang hatte sich Martin Blessing anders gewünscht. Doch der scheidende Commerzbank-Chef musste vor einem „herausfordernden Jahr 2016“ zu warnen. Das erste Quartal war unter Vorjahr.
"Das Ergebnis der ersten drei Monate dürfte unter dem des letzten Quartals liegen“, sagte Blessing auf der Hauptversammlung in Frankfurt. „Das wirkt sich auch auf das Gesamtjahr aus: Es wird deutlich ambitionierter, das Konzernergebnis von 2015 zu erreichen.“
Bei der Bilanzvorlage im Februar hatte sich der Commerzbank-Vorstand noch zuversichtlich gezeigt, den Konzernüberschuss in diesem Jahr leicht über das Vorjahresniveau steigern zu können.
Für 2015 hatte der seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Dax -Konzern 1,06 Milliarden Euro Überschuss ausgewiesen - fast vier Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Zum 1. Mai übergibt Blessing den Chefposten an den derzeitigen Privatkundenvorstand Martin Zielke. Die Zwischenbilanz für die ersten drei Monate will die Bank am 3. Mai veröffentlichen.
Stopp bei 6,50 Euro setzen
Dass das erste Quartal nicht toll gewesen ist, kommt nach den schwachen Zahlen der US-Banken nicht allzu überraschend. Ein Schlag ins Kontor ist aber der skeptische Ausblick auf das Gesamtjahr. Anleger sollten aber nicht den Fehler machen und das Positiv übersehen: Martin Blessing hinterlässt Martin Zielke einen gut aufgeräumten Konzern, dessen Aktie das meiste Negative eingepreist hat. Wer investiert ist, bleibt dabei und setzt den Stopp bei 6,15Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)