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Chart der Angst: Deshalb wackeln die globalen Aktienmärkte

Chart der Angst: Deshalb wackeln die globalen Aktienmärkte
Foto: Börsenmedien AG
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Martin Weiß 25.03.2019 Martin Weiß

An den globalen Börsen geht die Angst vor einem Wirtschaftsabschwung um. Der Dow Jones verlor am Freitag 1,8 Prozent, am Montag folgte Asien mit noch höheren Verlusten und auch in Frankfurt purzeln die Kurse. Ein Chart befeuert die Sorgen der Anleger besonders. 

Gerade war die Welt doch noch in Ordnung: Die US-Notenbank hat sich dazu entschlossen, die Füße still zu halten, die USA und China sind auf einem guten Weg zur Beilegung ihres Handelsstreits und die Bullenherde trampelt eine V-förmige Erholung in die Anzeigentafeln.

Seit vergangener Woche hat die Partylaune einen empfindlichen Dämpfer erhalten.

Schwelgen wir aber ruhig noch für einen Moment in den schönen Erinnerungen an eines der besten Quartale an den Börsen in den letzten zwei Jahrzehnten (Performance seit 1.1.):

Dow Jones: +9,3%

S&P 500: +11,7%

Nasdaq: +15,2%

Hongkong: +10,4%

China (CSI300): +24,3%

DAX: +7,5%

Sprung in die Gegegenwart: So haben sich die Indizes in den letzten 24 Handelsstunden entwickelt (Asien am Morgen, DAX seit Handelsbeginn):

Dow Jones: -1,8%

S&P 500: -1,9%

Nasdaq: -2,5%

Hongkong: -2,3%

China (CSI300): -2,4%

DAX: -0,2%

Auf der Suche nach einer Erklärung für den Stimmungsumschwung stößt man als Anleger auf die Zinskurve als Verursacher. Doch was hat es damit auf sich?

Der in den Medien herumgereichte Begriff der Zinskurve beschreibt die verschiedenen Zinssätze auf (in diesem Fall) amerikanische Staatsanleihen mit untschiedlicher Laufzeit. Üblicherweise gilt, dass Anleihen mit einer längeren Laufzeit auch höhere Renditen abwerfen. Der Zusammenhang ist klar: Anleger, die ihr Kapital langfristig verleihen, verlangen für die damit einhergehenden Risiken (vor allem die Inflation) höhere Zinsen, als solche, die ihr Geld nur für ein paar Monate am Rentenmarkt parken möchten.

Worauf sich Kommentatoren jetzt beziehen, wird als inverse Zinskurve bezeichnet, d.h., anders als üblich, notiert die Rendite für langfristige Anleihen unter denen für die so genannten Kurzläufer.

Weshalb ist das wichtig?

Die Zinskurve spiegelt historisch das wirtschaftliche Empfinden des Marktes wider, insbesondere die Inflationserwartung. Da die Inflation in der Regel auf ein starkes Wirtschaftswachstum zurückzuführen ist, bedeutet eine stark nach oben gerichtete Zinskurve im Allgemeinen, dass die Anleger rosige Erwartungen an die Wirtschaftsentwicklung haben.

Eine inverse Zinsstrukturkurve hingegen ist ein zuverlässiger Indikator für eine drohende Konjunkturabschwächung.

Exakt dieses Szenario zeigt sich jetzt in folgendem Chart, der den Renditespread zwischen Anleihen mit 3 Monaten und 10 Jahren Laufzeit abbildet.

Foto: Börsenmedien AG

Quelle: Bloomberg

DER AKTIONÄR meint: Das Thema inverse Zinsstruktur und Wachstumssorgen dürfte noch eine Weile die internationalen Börsen beschäftigen. Es scheint ein guter Zeitpunkt, um einmal das eigene Depot unter die Lupe zu nehmen. Ist vielleicht der Fokus auf Wachstumswerte (Tech) zu hoch, sind alle Positionen mit Stopps abgesichert? In diesen Fällen sollten ruhig Anpassungen vorgenommen werden.

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