Borussia Dortmund hat im Geschäftsjahr 2024/2025 (30.06.) zwar den höchsten Umsatz in seiner Geschichte erzielt, verdiente aber deutlich weniger als im Vorjahr. Die Erlöse legten um weitere drei Prozent auf 526,0 Millionen Euro zu. Doch weil diesmal kein derart hoher Transfergewinn erzielt wurde wie noch 23/24 mit dem Verkauf von Jude Bellingham, knickte der Gewinn ein.
Dies ist natürlich keine große Überraschung. Der jüngst erfolgte Abgang von Jamie Gittens für 65 Millionen Euro an den FC Chelsea fiel übrigens erst in das laufende Geschäftsjahr 25/26. So sank das Ergebnis aus Transfergeschäften von 97,9 auf 37,8 Millionen Euro. Daher betrug der Jahresüberschuss im vergangenen Fiskaljahr nur noch 6,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 44,3 Millionen Euro. Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 150,3 auf 115,9 Millionen Euro.
Vom Konzernumsatz von 526 Millionen Euro entfiel mit 227 Millionen Euro der größte Batzen auf die TV-Vermarktung. 154 Millionen Euro erlöste der BVB durch Werbeeinnahmen, 55 Millionen Euro durch den Spielbetrieb, 40 Millionen Euro durch Merchandising und 50 Millionen Euro durch Conference, Catering und sonstige Erträge.
Immerhin gelang es dem BVB, die Personalaufwendungen im Gesamtkonzern leicht um 0,2 auf 268,5 Millionen Euro zu verringern. Die Abschreibungen kletterten leicht um 1,0 auf 104,3 Millionen Euro. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ging es sogar um vier auf 162,3 Millionen Euro zurück. An die Anteilseigner wollen die Dortmunder 0,06 Euro je Aktie ausschütten. Dies wird aber noch die ordentliche Hauptversammlung am 25. September bestätigen müssen.
Die Tatsache, dass sich im Dortmunder Kader mittlerweile deutlich weniger international begehrte Talente tummeln und diese sich nicht so gut entwickeln wie noch zu Zeiten von Trainern wie Klopp, Tuchel oder Favre, macht sich allmählich auch in den Zahlen bemerkbar. Ohnehin machen es Staats- und Werksvereine in Deutschland und im Rest Europas mit schier unerschöpflichen finanziellen Möglichkeiten den Dortmundern sehr schwer. Die Probleme sind aber zum Teil auch hausgemacht. Mittlerweile läuft eine weitere bisher sehr enttäuschende Transferperiode, in der viele wichtige Baustellen im Kader nicht angegangen wurden. Bestes Beispiel: Es herrscht - haargenau wie erst im Januar - erneut ein großer Engpass in der Innenverteidigung. Das Problem ist seit längerer Zeit bekannt Geld wäre vorhanden, doch die Führung handelt nicht. Es droht womöglich wieder ein harter Kampf um die Champions-League-Qualifikation. Ein Kauf drängt sich daher nicht auf. Wer bereits investiert ist, sollte die Position weiter mit einem Stopp bei 3,10 Euro absichern.
15.08.2025, 13:54