Borussia Dortmund droht eine Zerreißprobe. Denn Hans-Joachim Watzke hat sich nun festgelegt und offiziell seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten bei Borussia Dortmund angekündigt. Bislang hatte der aktuelle Geschäftsführer der ausgegliederten BVB-Kapitalgesellschaft dies über den Sommer hin offengelassen.
Hintergrund ist die überraschende Kandidatur von Amtsinhaber Reinhold Lunow, der eigentlich nicht mehr antreten sollte. Dem BVB droht nun ein monatelanger Wahlkampf. "Bei unserer nächsten Mitgliederversammlung stelle ich mich zur Wahl als Präsident von Borussia Dortmund. Damit folge ich der Bitte der Gremien des BVB", sagte der 66 Jahre alte Watzke in einer Stellungnahme am Mittwoch, die der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlag. Wirtschaftsrat und Ältestenrat des Clubs hatten zuletzt angekündigt, eine Kandidatur von Watzke unterstützen zu wollen.
"Reinhold Lunow habe ich meine Entscheidung in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt", sagte Watzke weiter. Lunow, der am Mittwoch seinen 72. Geburtstag feiert, äußerte sich auf der Plattform X zur Watzke-Kandidatur: "Es ist gut, dass es nun Klarheit gibt zur Kandidatur von Hans-Joachim Watzke. Die Mitglieder können jetzt entscheiden, welchen Weg der e.V. in Zukunft gehen soll", schrieb Lunow. Er sei überzeugt, dass der Weg von seinem Team und ihm "der beste ist für Borussia Dortmund" sei. "Wir freuen uns auf eine faire und respektvolle Debatte in den kommenden Wochen. Unser Ziel ist es, mit allen Beteiligten und möglichst vielen Mitgliedern in einen konstruktiven Austausch zu kommen." Watzke ist seit 2005 Geschäftsführer beim BVB und will vor der Mitgliederversammlung im November aus diesem Amt ausscheiden.
Es dürfte spannend werden, wer sich am Ende durchsetzen wird. Indes wird es für den BVB zunehmend kompliziert, sich in der Elite Europas zu halten. Denn immer mehr Staats- und Werksvereine in Deutschland und in der europäischen Spitze mit schier unerschöpflichen finanziellen Möglichkeiten machen es den Dortmundern sehr schwer. Der Spagat, auf der einen Seite einen sportlich konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen und auf der anderen Seite nachhaltig profitabel zu wirtschaften, wird immer komplizierter. Ausnahmslos Mutige sollten hier auf einen Kursanstieg spekulieren. Die Position sollte dann mit einem Stopp bei 3,10 Euro abgesichert werden.
Enthält Material von dpa-AFX
14.08.2025, 14:22