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12.08.2021 Fabian Strebin

Bund steigt bei ehemaliger Skandalbank aus: Anleger tun das Gegenteil – Dividende lockt

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Deutsche Pfandbriefbank

Der Staat ist meistens nicht der bessere Unternehmer. Gerade bei Investitionen, die Finanzinstitute betreffen, fällt der Ausstieg oft schwer – siehe die Commerzbank. Ausgerechnet beim Nachfolger der Skandalbank Hypo Real Estate schafft der Bund aber nun den Absprung. Für Privatanleger könnte indes ein Einstieg nun lohnend sein.

Über ein Jahrzehnt nach dem Kollaps der Münchner Skandalbank Hypo Real Estate (HRE) schließt der Bund ein erfolgreiches Kapitel der Krisenbewältigung ab: Der Finanzmarktstabilisierungsfonds wird seine letzten Anteile an dem Nachfolgeinstitut Deutsche Pfandbriefbank verkaufen. Das teilte die Finanzagentur des Bundes am Donnerstag in Frankfurt mit.

Rest wird über Börse verkauft

Der Bund hatte die HRE 2009 zwangsverstaatlicht und zweigeteilt, um die Pleite der Bank abzuwenden. Um die damals unverkäuflichen faulen Papiere des HRE-Portfolios abzuwickeln, wurde die Bad Bank FMS Wertmanagement gegründet. Die Pfandbriefbank als zweites Nachfolgeinstitut übernahm die gesunden Teile des HRE-Portfolios und ist seither krisenfrei als Spezialbank für Immobilienfinanzierung tätig.

Der Bund war zunächst hundertprozentiger Eigentümer der Pfandbriefbank. 2015 folgte der Börsengang, der staatliche Anteil sank damit auf 20 Prozent. Drei Jahre später verkaufte der Bund weitere 16,5 Prozent, der nun noch verbliebene kleine Anteil von 3,5 Prozent soll nun nach und nach an der Börse verkauft werden. Die staatliche Bad Bank FMS arbeitet weiter an der Abwicklung der HRE-Altlasten.

Q2-Gewinn deutlich gesteigert

Die Deutsche Pfandbriefbank hat indes im zweiten Quartal unter dem Strich einen deutlichen Gewinnanstieg erzielt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte der Überschuss von 20 Millionen auf 55 Millionen Euro zu, wie der Immobilienfinanzierer bereits gestern mitteilte. Im zweiten Quartal 2020 hatte eine hohe Vorsorge für mögliche Kreditausfälle das Ergebnis nach unten gezogen.

Vorstandschef Andreas Arndt will weitere Belastungen infolge der Pandemie in den nächsten Monaten nicht ausschließen, hat seine Gewinnprognose jedoch schon bei der Vorlage vorläufiger Quartalszahlen Ende Juli angehoben: Er peilt für 2021 nun weiter einen Vorsteuergewinn von 180 bis 220 Millionen Euro an.

Weitere Dividende möglich

Mit Blick auf eine weitere Dividende für das Corona-Jahr 2020 müssen sich die Aktionäre noch etwas gedulden. Das Geldhaus will erst im vierten Quartal über eine weitere Ausschüttung entscheiden. Die Europäische Zentralbank lässt ihre wegen der Pandemiefolgen verhängte Dividendenbeschränkung für Geldhäuser in der Eurozone Ende September auslaufen. Die Deutsche Pfandbriefbank will grundsätzlich 50 Prozent ihres Jahresgewinns als Dividende und weitere 25 Prozent als Sonderdividende an ihre Aktionäre auszahlen. Im Mai hatten die Anteilseigner bereits 26 Cent je Aktie erhalten.

Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900)

Die Pfandbriefbank ist gerade für Dividendenjäger attraktiv und dürfte im vierten Quartal eine weitere Sonderausschüttung an die Aktionäre weitergeben. Schon jetzt beträgt die Rendite rund drei Prozent und das für 2022 erwartete KGV ist mit unter 10 attraktiv. DER AKTIONÄR rät zum Kauf und empfiehlt einen Stopp bei 6,30 Euro zu setzen.

Mit Material von dpa-AFX.

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