Es geht im heutigen Handel bergab mit den Ölpreisen. Daher geben auch die Anteilscheine des britischen Öl- und Gasproduzenten BP nach. Das Chartbild bei den Ölpreisen hat sich zuletzt deutlich eingetrübt. Bei Brent-Öl droht der Rutsch unter die 60-Dollar-Marke, wodurch ein neues Verkaufssignal generiert werden würde.
Bei WTI-Öl sieht es ähnlich aus. Hier droht die Unterstützung bei 56 Dollar unterschritten zu werden. Nachrichten aus den USA, wonach die Lagerbestände in der vergangenen Woche angestiegen sind, sorgten für Gegenwind. Zudem hat die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Erwartungen für die weltweite Ölnachfrage leicht nach unten korrigiert, gleichzeitig jedoch einen stärkeren Anstieg des Angebots prognostiziert.
Für 2025 rechnet die Organisation nun mit einem täglichen Verbrauch von 103,8 Millionen Barrel, für 2026 mit 104,5 Millionen Barrel – jeweils rund 100.000 Barrel weniger als im vorherigen Bericht angenommen. Auf der Angebotsseite zeigt sich hingegen ein gegenteiliger Trend: Laut IEA dürfte die globale Produktion kräftig zulegen, sodass es 2025 zu einer Überversorgung von rund 2,3 Millionen Barrel pro Tag kommen könnte. Im Jahr darauf könnte sich dieses Überangebot sogar auf 4 Millionen Barrel pro Tag ausweiten.
Treiber dieser Entwicklung sind vor allem Förderländer außerhalb der OPEC-Plus-Gruppe. Dazu zählen etwa die USA, Brasilien, Kanada, Guyana und Argentinien, die ihre Produktion weiter ausbauen. Damit rechnet die IEA in den kommenden Jahren mit einem deutlich entspannteren Ölmarkt – getrieben von starkem Angebot, aber moderater Nachfrageentwicklung.
Das erwartete Überangebot auf dem Ölmarkt dürfte eine schwere Hypothek für BP im kommenden Börsenjahr werden, sollten nicht wieder politische Spannungen für etwas höhere Ölpreise sorgen. Die ohnehin relativ kurzsichtige Strategie, komplett auf die schwankungsanfälligen Rohstoffe Öl und Gas zu setzen (um sich rasch möglichst hohe Ausschüttungen an die Aktionäre leisten zu können), könnte dann zu einem Problem werden. Vor diesem Hintergrund drängt sich kein Einstieg beim Dividendentitel auf. Wer bereits investiert ist, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 3,50 Euro.
17.10.2025, 10:48