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22.09.2016 Werner Sperber

BO: Die Deutsche Bank mit 50 Prozent Rückschlag-Potenzial

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Deutsche Bank

Börse Online verweist auf die vom US-Justizministerium geforderte Strafe von 14 Milliarden Euro, welche die Deutsche Bank bezahlen soll, und zitiert die Neue Zürcher Zeitung am Sonntag. Die erinnert an die Forderung von zwölf Milliarden Dollar an die Citibank, welche eine Zahlung von 363 Millionen anbot. Schließlich einigten sich die beiden Parteien auf eine Summe von sieben Milliarden Dollar. Dieses Ergebnis passt damit in ein Muster, welches die Analysten der US-Bank JPMorgan beobachtet haben: Die Buße für das Fehlverhalten bei der Vergabe von Hypotheken an nicht kreditwürdige US-Kunden und des Weiterreichens dieser Ausfall-Risiken in komplizierten Wertpapieren an Anleger beträgt rund 4,5 Prozent des Volumens der in den Jahren 2005 bis 2007 ausgegebenen entsprechenden später wertlosen Wertpapieren. Bei der Deutschen Bank liefe dies auf eine Strafe von rund 3,2 Milliarden Dollar hinaus

Diese Forderung von 14 Milliarden Dollar heizte die Diskussion über das niedrige Eigenkapital der Deutschen Bank wieder an. Vorstandsvorsitzender John Cryan schloss eine Kapitalerhöhung aus, doch nun stellt sich die Frage, wie lange das Institut noch ohne frisches Geld auskommt. Der Vorgang zeigt deutlich, die Deutsche Bank kann jederzeit wieder von der Vergangenheit eingeholt werden, schließlich muss sich die Bank noch in weltweit 8.000 Rechtsstreitigkeiten verantworten. Sollte sich beispielsweise der Geldwäsche-Verdacht in Russland erhärten, würde das die Bank erneut in Bedrängnis bringen. Cryan hat dauerhaft mit der dünnen Kapitaldecke zu tun. Der Abbau von Bilanzrisiken soll dagegen helfen. Jüngst kündigte die Bank an, Risiken aus Krediten in Milliardenhöhe verkaufen zu wollen. Zudem wird über den Verkauf etwa der Fondstochter Deutsche Asset Management spekuliert. Damit ginge die Deutsche Bank aber auch an ihre Substanz.

Die Aufregung über die Forderung der US-Justiz überlagert derzeit das eigentliche Problem: Der Deutschen Bank fehlt eine klare, schlüssige Strategie, etwa im Privatkundengeschäft. Das zeigt sich an der noch immer ungewissen Zukunft der Tochterfirma Deutsche Postbank. Von der wollte sich die Deutsche Bank eigentlich trennen. Zudem sind die Erträge der Deutschen Bank weiterhin schwach und das Sparen zeigt bislang noch keine Wirkung.

Wenn die Deutsche Bank frisches Geld brauchen sollte, stellt sich die Frage, wer noch dauerhaft in die Aktie investieren will. Der Steuerzahler? Ansätze wären, die Bank weiter zu verkleinern und Sparten abzuspalten. Ein Zusammenschluss mit der Commerzbank gilt dagegen als unwahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund rät Börse Online zum Verkauf der Aktie, die ein Rückschlag-Risiko bis etwa 5,70 Euro hat.

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