Seit Mitte Juni ist es amtlich: BioNTech will sich den ebenfalls in Deutschland beheimateten Wettbewerber CureVac unter den Nagel reißen. Nachdem das Bundeskartellamt grünes Licht für den Zusammenschluss der beiden Biotech-Firmen signalisiert hat, gehen die Mainzer nun den nächsten Schritt im Akquisitionsprozess.
Am Mittwoch gab BioNTech den Start für das öffentliche Umtauschangebot bekannt. CureVac-Aktionäre können demnach ihre Papiere in BioNTech-Aktienhinterlegungsscheine ("American Depositary Shares", kurz: ADS) tauschen zu einem Wert von rund 5,46 US-Dollar je CureVac-Aktie. Der endgültige Wert soll fünf Tage vor dem geplanten Auslaufen des Umtauschangebots am 3. Dezember festgelegt werden.
BioNTech und CureVac lieferten sich einst einen Wettlauf bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Während BioNTech erfolgreich war und Milliarden verdiente, war es CureVac nicht. Die Mainzer wollen sich mit dem Deal nun noch mehr Know-how für den Weg zu Therapien auf mRNA-Basis gegen Krebs und andere Krankheiten ins Haus holen.
Spannend zudem: Die beiden Unternehmen lieferten sich einen Patentstreit. BioNTech sichert sich damit auch aus rechtlicher Sicht etwas ab.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat von CureVac empfehlen einer BioNTech-Mitteilung zufolge ihren Aktionärinnen und Aktionären, ihre Aktien im Rahmen des Angebots umzutauschen. Großaktionäre, die insgesamt einen Anteil von mehr als 57 Prozent an Curevac halten, hätten bereits vertraglich zugesichert, ihre Papiere anzudienen. Eine Bedingung für das Übernahmeangebot ist eine Mindestannahmeschwelle von 80 Prozent.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die Offerte von BioNTech von Erfolg gekrönt sein wird. Beim Papier der Mainzer sollten Anleger weiter Geduld mitbringen. Wer noch CureVac-Aktien im Depot hat und das Umtauschangebot nicht annehmen will, kann die Anteile aktiv über den Markt verkaufen.
Enthält Material von dpa-AFX
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22.10.2025, 13:55