Es hatte sich zuletzt bereits etwas angedeutet, nun steht der Chemiekonzern BASF offenbar kurz vor dem Abschluss des Spartenverkaufs. Laut einem Pressebericht hat das Unternehmen einen Käufer für sein Lacke-Geschäft gefunden. Demnach befindet sich der Ludwigshafener DAX-Konzern in Exklusivgesprächen mit dem Finanzinvestor Carlyle, der andere Interessenten ausgestochen habe.
Dies berichtet die Financial Times am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Transaktion käme im Fall einer Einigung auf ein Volumen von rund sieben Milliarden Euro. Der geplante Verkauf ist ein weiterer Schritt im laufenden Umbau des Chemie-Riesen, der schon länger unter einer allgemeinen Branchenflaute leidet. Die BASF-Aktie reagierte am frühen Montagnachmittag aber nur kurz mit deutlicheren Gewinnen, die dann rasch wieder schmolzen. Zuletzt notierte sie noch leicht im Plus.
Wichtige Kunden der Lacke-Sparte kommen beispielsweise aus der deutschen Autobranche, die auch wegen der Konkurrenz aus China und des Verschlafens des E-Autobooms in Teilen der Welt mit Problemen ringt. Laut BASF-Angaben erzielt die Lacke-Sparte mit 10.300 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro.
BASF hatte erst vergangene Woche mitgeteilt, den Verkauf des brasilianischen Geschäfts mit Bautenanstrichen an Sherwin-Williams für 1,15 Milliarden US-Dollar abgeschlossen zu haben. Der Vorstandsvorsitzende Markus Kamieth hatte sich zudem zuversichtlich gezeigt, den Verkauf der Lacke-Sparte unter Dach und Fach bringen zu können.
Es bleibt dabei: Mittel- bis langfristig sind die Perspektiven für den breit aufgestellten Chemieriesen aber letztlich relativ gut. Wer die BASF-Aktie, die sich in den vergangenen Monaten beispielsweise weitaus besser geschlagen hat als die Papiere von US-Konkurrenten wie LyondellBasell oder Dow Chemical, bereits im Portfolio hat, kann nach wie vor dabeibleiben. Ein Stoppkurs bei 36,00 Euro sichert die Position weiterhin nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX
06.10.2025, 14:17