Wie oft haben Sie schon gehört, dass Big Tech an der Börse schon zu weit gelaufen ist? Dass die Zeit der Outperformance nun vorbei ist? Wahrscheinlich sehr oft. Doch die Realität sieht anders aus. Amazon und Co laufen weiter, die Aktien sind auch die treibenden Kräfte der aktuellen Rallye. Das dürfte noch eine Weile so bleiben.
Im März, als sich wegen Corona Verzweiflung breitmachte, sah es auch für Amazon übel aus. Die Aktie krachte auf 1.700 Dollar ein. Nun, drei Monate später, steht Amazon 60 Prozent höher und ist kurz davor, ein neues Rekordhoch zu markieren.
Trotz des Dips im März hat Amazon seit Jahresanfang 44 Prozent zugelegt – nur sechs Aktien im S&P 500 sind besser gelaufen.

Wie stark Amazon wirklich ist, wird einem erst klar, wenn man sich die Langfrist-Performance ansieht. Seit dem Börsengang 1997 gab es nur sieben Jahre mit Kursverlusten. Im vergangenen Jahrzehnt schloss die Aktie sogar nur zweimal ein Jahr im Minus ab: 2011 (minus vier Prozent) und 2014 (minus 22 Prozent).
Ein Kritikpunkt bei Amazon war früher, dass der Konzern kein Geld verdiene. Das hat sich komplett geändert – mittlerweile bleiben unterm Strich Milliarden Dollar bei Amazon hängen. Für 2021 erwarten die Analysten einen bereinigten Gewinn von 26 Milliarden Dollar, 2022 sollen es 35 Milliarden werden. Das wird nicht das Ende der Fahnenstange sein, da Amazon sehr wahrscheinlich noch viele Branchen aufmischen wird. Denkbar ist etwa ein eigener Payment-Dienst oder ein großangelegter Lieferdienst für Medikamente. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie ein Kauf.