Die Konzerne Amazon und JPMorgan sowie die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett beenden ihr gemeinsames Vorsorgeprojekt Haven Healthcare nach nur rund drei Jahren schon wieder. Amazon dürfte in Sachen Gesundheit bald allerdings in ganz anderen Sphären unterwegs sein.
Die drei Schwergewichte der US-Wirtschaft hatten im Januar 2018 angekündigt, die Kräfte zu bündeln, um die Vorsorgekosten für ihre Mitarbeiter zu senken. Das US-Gesundheitssystem leidet unter steigenden Versicherungskosten und gilt als eines der teuersten und ineffizientesten weltweit.
Woran Haven scheiterte, dazu machten die Unternehmen zunächst keine Angaben. Doch klar ist: Das Thema Gesundheit wird für Amazon in den kommenden Jahren noch eine große Rolle spielen. Im November hat der E-Commerce-Gigant den Service "Amazon Pharmacy" gestartet. Dort können Kunden in den Vereinigten Staaten künftig verschreibungspflichtige Medikamente bestellen.
Damit tritt der Konzern in einen Markt ein, der allein in den USA 300 Milliarden Dollar schwer ist. Immer mehr Medikamente werden online bestellt. Transparency schätzt das Online-Volumen bis 2023 auf 128 Milliarden Dollar.
Aus den Daten, die Amazon durch „Amazon Pharmacy“ gewinnt, aber noch weitaus mehr Kapital schlagen, nämlich in Form einer eigenen Krankenversicherung. Allein in den USA beläuft sich das Marktvolumen auf 1.600 Milliarden Dollar.
Möglicherweise sind Pläne in eben diese Richtung ein Grund dafür, dass Amazon keine weitere Energie für Haven aufbringen möchte. Auf jeden Fall wird die weitere Entwicklung im Geschäft mit der Gesundheit spannend. Für den AKTIONÄR bleibt die Amazon-Aktie ein Basisinvestment.