Es gibt kaum eine Branche, die so stark wächst wie das Cloudbusiness. Das Geschäft machen die Big Techs unter sich aus. Der Wettbewerb ist hart umkämpft – kein Anbieter will den Anschluss verlieren. Nun sorgt ein Analyst mit einer provokanten Prognose für Aufregung. Derweil fällt die Amazon-Aktie unter 1.900 Dollar.
„Microsofts Azure wird wahrscheinlich nie die Margen von AWS erreichen“, sagt John DiFucci, Analyst bei Jefferies. „Aber selbst die Marge von AWS kann niedriger sein, als die meisten erwarten.“
DiFucci weiter: „Microsoft ist eine der größten Software-Erfolgsgeschichten. Aber wir glauben, dass die Aktie wesentlich überbewertet ist.“
DiFuccis Kursziel für Microsoft: 90 Dollar, was exakt 32 Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt.
Der Amazon-Aktie half das Statement nicht auf die Sprünge. Die Aktie fiel am Dienstag um 1,9 Prozent auf 1.878 Dollar. Damit ist der Angriff auf das Verlaufshoch bei 1.964 Dollar vorerst auf Eis gelegt.
Die Cloud-Sparte AWS ist seit einiger Zeit der Wachstumstreiber für Amazon. Jefferies-Analyst Brent Thill erwartet, dass AWS den Umsatz bis 2022 auf 71 Milliarden Dollar steigern wird. Steht man der Sparte ein KUV von 5 zu, was definitiv nicht hoch ist, ergibt sich damit ein Wert von 365 Milliarden Dollar.
Noch viel Luft
DER AKTIONÄR hat in Ausgabe 18/2019 für die einzelnen Sparten von Amazon einen Wert von 1.210 Milliarden Dollar ermittelt. Aktuell kommt der Konzern an der Börse auf einen Wert von 925 Milliarden Dollar. Ergibt ein Potenzial von 30 Prozent.