Der Machtkampf zwischen den US-Demokraten und Präsident Donald Trump hat eine neue Dimension erreicht – und Spuren an der Börse hinterlassen. Die Demokraten kündigten am Dienstag Ermittlungen an, an deren Ende ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump stehen könnte. Auch die Amazon-Aktie musste danach Federn lassen.
Trump war in den vergangenen Tagen wegen eines umstrittenen Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten unter Druck geraten. Für Mittwoch hat Trump die Veröffentlichung der Niederschrift des Gesprächs angekündigt – was entscheidende Fragen klären und neue aufwerfen könnte.
Trump soll den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat im Juli mehrfach aufgefordert haben, Ermittlungen einzuleiten, die seinem Rivalen Joe Biden schaden könnten.
Im Gegenzug soll Trump dem Ukrainer laut Berichten ein unangemessenes „Versprechen" gegeben haben, zu dessen Inhalt allerdings nichts bekannt ist. US-Medien zufolge hatte Trump kurz vor dem Telefonat angeordnet, bereits zugesagte Hilfen von rund 400 Millionen Dollar für die Ukraine zunächst zurückzuhalten.
An der Börse sorgte die Nachricht für Unruhe. Die Aktie von Amazon verlor 2,5 Prozent auf 1.742 Dollar und rutschte damit unter die 200-Tage-Linie. Nun steht der Test des Juni-Tiefs bei 1.692 Dollar an. Rutscht die Aktie unter diese Unterstützung, droht ein kurzfristiger Absturz bis auf 1.600 Dollar.
Kursschwächen wie derzeit haben sich bei Amazon stets als Kaufchancen erwiesen. Zumal der aktuelle Dip ja nicht auf Probleme bei dem Unternehmen zurückzuführen ist. Das sieht auch Goldman-Sachs-Analyst Heath Terry so, der am Dienstag seine Einschätzung „Conviction Buy List“ mit Kursziel 2.400 Dollar bestätigt hat. DER AKTIONÄR bleibt klar bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)