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11.05.2014 Jens Aichinger

Amazon: Aktionäre verlieren langsam die Geduld

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Amazon wächst und wächst. In den Jahren zwischen 2007 und 2013 konnte der Konzern seinen Umsatz verdreifachen. Diese rasante Expansionsstrategie kostet aber einen Großteil des Gewinns. Die Aktionäre scheinen teilweise desillusioniert. Der Kurs fiel seit Januar um rund 28 Prozent.

Jeff Bezos hat einen Plan. Der Amazon-Chef will sein Imperium möglichst schnell wachsen lassen. Der Versandhändler, der mit dem Verkauf von Büchern angefangen hat, vertreibt längst alle nur erdenklichen Wirtschaftsgüter über seine Webseite. Von Lavalampen bis Zierfischfutter. Und auch die Einführung des Kindle, einem Reader für E-Books, war eine Erweiterung des Geschäftsmodells. Gerüchten zufolge will Amazon nun in das Geschäft mit Smartphones einsteigen und plant hier an einem entsprechenden Gerät. Die ständige Expansion in den letzten Jahren war durchaus erfolgreich. Zumindest, wenn man den Umsatz betrachtet. Hier konnte der Versandhändler eine Verdreifachung in nur sechs Jahren erreichen. Das ist beeindruckend, weil Amazon auch vorher schon kein kleines Unternehmen mit geringen Umsätzen mehr war. Problematisch ist jedoch, dass dieser Wachstumskurs fast den gesamten Gewinn aufzehrt, der in den bereits profitablen Geschäftsbereichen gemacht wird. Erweiterungen des Geschäftsmodells sind sehr kostenintensiv.

Wette auf die Zukunft

Die Strategie, jetzige Gewinne sofort wieder in die Expansion zu stecken, birgt aber einige Gefahren. So ist dieses Vorgehen nur dann lohnenswert, wenn die neu aufgebauten Geschäftsbereiche tatsächlich bald profitabel arbeiten, damit sich die hohen Anfangsinvestitionen amortisieren. Und auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Was Jeff Bezos betreibt, ist also nichts anderes als eine Wette auf die Zukunft. Liegt er mit der Expansion in neue Geschäftsfelder richtig, werden sich die Investitionen bald in klingender Münze auszahlen. Und zwar massiv. Irrt er sich hingegen, sitzt er auf einem riesigen Firmenimperium, das auch in Zukunft nur schmale Gewinne ausweisen wird.

Aktionäre werden ungeduldig

Die Aktionäre von Amazon werden offenbar ungeduldig. In den vergangenen Jahren haben sie den Aktienkurs von einem Hoch zum nächsten gejagt. Alleine zwischen November 2008 und Dezember 2013 legte der Titel um über 1000 Prozent zu. Die Anleger waren, zusammen mit Jeff Bezos, der Meinung, dass sich dessen Strategie schon sehr bald bezahlt machen würde. Nach der Präsentation der Zahlen für das Weihnachtsgeschäft 2013 drehte sich die Stimmung bei einigen Anteilseignern jedoch. Sie hatten sich ein noch schnelleres Wachstum erhofft.

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Aktie unter Druck

Die Aktie verlor seit Ende Januar rund 28 Prozent. Ein Ende des Abwärtstrends ist derzeit nicht in Sicht. Die nächsten Korrekturziele liegen bei rund 204 Euro und danach 190 Euro. Das bärische Szenario würde sich erst bei einem nachhaltigen Überschreiten der Marke von 225 Euro erledigen.

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