Google zieht die Schrauben in der Cloud an. Während KI und Rechenzentren zur Chefsache werden, folgt der nächste Schritt im Umbau – härter, direkter, unübersehbar. Was intern wie Organisation klingt, ist in Wahrheit ein Signal an die Konkurrenz und den Markt: Die Richtung ist vorgegeben, der Spielraum kleiner geworden.
Alphabet treibt den Konzernumbau voran. Wie CNBC berichtet, hat Google in seiner Cloud-Sparte über 100 Mitarbeiter entlassen. Betroffen sind vor allem Design- und Research-Teams, die bislang Nutzerverhalten analysiert und in Produktentwicklung übersetzt haben. Intern gilt der Schritt als Fokussierung auf das, was wirklich zählt: künstliche Intelligenz.
Offenbar wurden ganze Teams halbiert. Die meisten Stellenkürzungen betreffen US-Standorte. Wer bleibt, hat bis Anfang Dezember Zeit, sich intern umzuorientieren. Alphabet selbst wollte die Kürzungen auf Nachfrage nicht kommentieren.
Der Schritt fügt sich in ein größeres Bild. Seit Jahresbeginn hat Alphabet in vielen Bereichen Stellen gestrichen oder freiwillige Abgänge gefördert – vom Personalwesen über Hardware bis Marketing. Alphabet-Chef Sundar Pichai hatte bereits im Sommer gewarnt: „Wir müssen effizienter werden, damit wir nicht jedes Problem mit mehr Personal lösen.“
Die Priorität liegt klar auf KI-Infrastruktur. Google pumpt Milliarden in den Ausbau von Rechenzentren und in Gemini. Die Cloud-Sparte gilt dabei als Schlüssel. Sie soll nicht nur Amazon AWS und Microsoft Azure Paroli bieten, sondern auch KI-Produkte wie Gemini Live skalieren.
Auch andere Tech-Giganten setzen auf Kostendisziplin. Microsoft strich im Sommer 9.000 Jobs, Meta ebenfalls mehrere Tausend. Allen gemein: Der Kapitaleinsatz wird in Richtung KI verschoben.
Der jüngste Stellenabbau zeigt, wie sehr Google inzwischen auf KI setzt. Die Cloud-Sparte wird gezielt auf KI getrimmt. Design-Teams, die kurzfristig kaum Umsatz bringen, stehen hinten an. Für die Profitabilität der Cloud – bisher ein Sorgenkind – könnte das mittelfristig positive Effekte haben. Die Aktie bleibt ein Big-Tech-Kerninvestment.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alphabet (A).
02.10.2025, 13:26