Das Fintech-Unternehmen SoFi Technologies macht einen weiteren Schritt in Richtung Krypto-Zukunft: Mit dem Launch von SoFiUSD bringt die Digital-Bank einen eigenen, vollständig mit US-Dollar besicherten Stablecoin auf den Markt. SoFi ist damit die erste USA-weit agierende Bank, die einen Stablecoin auf einer öffentlichen Blockchain ausgibt. Das kommt am Markt gut an.
SoFiUSD ist ein an den US-Dollar gekoppelter Stablecoin, der im Verhältnis 1:1 durch Barreserven gedeckt ist und sofortige Rückzahlungen ermöglicht. Das Unternehmen hat den Token auf der Ethereum-Blockchain gelauncht, plant aber eine Ausweitung auf weitere Blockchains. Anders als einige Bankriesen, die auf spezialisierte Blockchains setzen, wählt SoFi damit bewusst eine Plattform mit öffentlicher Governance.
Mit SoFiUSD positioniert sich das in San Francisco ansässige Unternehmen als Infrastruktur-Anbieter für Banken, Fintechs und Unternehmensplattformen. Partner wie Kartennetzwerke, Einzelhändler und Finanzinstitute können die bank-gestützte Infrastruktur von SoFi nutzen, um Geldtransfers rund um die Uhr mit nahezu sofortiger Abwicklung zu Kosten im Cent-Bruchteil-Bereich durchzuführen. Das Unternehmen befindet sich nach eigenen Angaben bereits in fortgeschrittenen Gesprächen mit mehreren Institutionen über die Nutzung von SoFiUSD.
CEO Anthony Noto sieht in der Blockchain-Technologie einen fundamentalen Wandel: „Blockchain ist ein Technologie-Superzyklus, der das Finanzwesen grundlegend verändern wird, nicht nur bei Zahlungen, sondern in allen Bereichen des Geldwesens“, erklärte Noto. Mit SoFiUSD kombiniere man die regulatorische Stärke einer Nationalbank mit transparenter, vollständig gedeckter On-Chain-Technologie.
SoFiUSD wird von der SoFi Bank ausgegeben, einer von der US-Finanzaufsicht OCC regulierten Einlageninstitution. Als bundesweit zugelassene, abgesicherte Bank kann SoFi die Reserven in bar auf ihrem Federal-Bank-Konto halten – ohne Liquiditäts- oder Kreditrisiko. Gleichzeitig plant das Unternehmen, Erträge aus den Cash-Reserven zu generieren, die mit Partnern und Inhabern von SoFiUSD geteilt werden sollen.
Der Stablecoin soll nicht nur für die Abwicklung des eigenen Krypto-Handelsgeschäfts genutzt werden, sondern auch ein zentrales Element von SoFi Pay für internationale Überweisungen und alltägliche Verbraucherkäufe am Point-of-Sale werden. Zudem bietet SoFi seine Infrastruktur anderen Unternehmen an, die White-Label-Stablecoins ausgeben oder SoFiUSD in ihre Zahlungsabläufe integrieren möchten.
Der Vorstoß reiht sich ein in eine wachsende Bewegung von Finanzdienstleistern, die auf Stablecoins setzen. Nach der Verabschiedung des Genius Act im Juli, der einen regulatorischen Rahmen für Stablecoins schuf, haben mehrere Unternehmen ähnliche Produkte gelauncht. Visa kündigte diese Woche an, Banken die Abwicklung von Transaktionen mit dem USDC-Stablecoin zu ermöglichen, und Fiserv brachte Anfang des Jahres den FIUSD-Stablecoin heraus.
SoFiUSD ist zunächst für interne Abwicklungsaktivitäten verfügbar, eine breitere Verfügbarkeit für alle SoFi-Mitglieder wird in den kommenden Monaten erwartet.
SoFi wächst rasant und hebt mit dem Ausbau der Aktivitäten im Kryptobereich zusätzliches Wachstumspotenzial. Auch bei den Anlegern kam die Nachricht vom Stablecoin-Launch gut an. Die Aktie ging am gestrigen Donnerstag rund vier Prozent höher aus dem Handel und nimmt damit nun wieder Kurs auf das Mitte November markierte Rekordhoch bei 32,73 Dollar. Anleger, die der Empfehlung in AKTIONÄR-Ausgabe 50/2025 gefolgt sind, bleiben dabei. Mutige Neueinsteiger können weiterhin zugreifen.
Heute, 14:55