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08.09.2021 Michael Schröder

AKTIONÄR-Hot-Stock Mutares: Nach Prognoseerhöhung - „Wir wollen die Champions League gewinnen“

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Mutares

Mutares hat ein starkes erstes Halbjahr hingelegt. Der Der Private-Equity-Investor hat den Umsatz um 76 Prozent auf knapp 1,1 Milliarde Euro gesteigert. Auf Holdingebene wurde, begünstigt durch den Verkauf der STS GROUP, ein Nettogewinn von 19,9 Millionen Euro erzielt, nach minus 4,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Mit den Halbjahreszahlen wurde zudem die Mittelfristprognose für 2023 angehoben. Statt bisher drei Milliarden Euro will man nun mindestens fünf Milliarden Euro umsetzen.

Im Interview mit dem AKTIONÄR verrät CIO Johannes Laumann, warum Mutares angesichts der immensen Chancen im Markt selbst hinsichtlich des neuen, ambitionierten Umsatzziels auf Kurs liegt.

DER AKTIONÄR: Ihre Halbjahreszahlen können sich sehen lassen. Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights?

Johannes Laumann: Sicherlich waren die Käufe von Lapeyre und der drei Magna-Werke kaufseitig und der Verkauf der Anteile an der STS Group AG die großen Brocken im ersten Halbjahr; allerdings auch das erneute Meistern eines Lockdowns war aus operativer Sicht eine sehr gute Performance.

Johannes Laumann, verantwortet als Chief Investment Officer (CIO) bei Mutares die Bereiche M&A und Investor Relations

Angesichts der um zwei Drittel deutlich angehobenen Konzernumsatz-Prognose per 2023 scheint die Pipeline an Kaufkandidaten voll zu sein?

Absolut und gerade auch unsere Expansion in weitere Länder wie z. B. Benelux und Polen tragen positiv dazu bei. Aktuell schauen wir auf mehr als 70 „live“ Projekte auf der Kaufseite mit einem Umsatzpotenzial von größer als neun Milliarden Euro. Sie sehen also, wir liegen auf Kurs zur Erreichung dieser ambitionierten Ziele.

Aus welchen Bereichen kommen die meisten Deals, aus dem Automotive-Sektor?

Es hält sich die Waage. Sicherlich ist die Konsolidierung im Bereich Automotive aktuell sehr visibel, allerdings sind auch die Bereiche Anlagenbau, Baugewerbe und Consumer Goods genauso attraktiv. Wir schöpfen aus dem Vollen.

Der Automobilsektor ist massiv im Wandel. Erhöht das für Mutares nicht das Risiko, möglicherweise auf das falsche Pferd zu setzen?

Gerade mit unseren drei Segmenten Automotive & Mobility, Engineering &Technology und Goods & Services haben wir eine ausgewogene Diversifizierung. Der Automobilsektor stellt in unserem Portfolio aktuell etwas mehr als ein Drittel dar; die Mehrheit unserer Gesellschaften ist außerhalb des Automobilsektors unterwegs.

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Kann man generell sagen, dass die zukünftigen Transaktionen ähnlich wie zuletzt beispielsweise bei Lapeyre oder beim Magna-Deal künftig tendenziell größer werden?

Ich denke schon. Grundsätzlich ist unser Geschäftsmodell auf den Erwerb von Unternehmen mit Umsätzen in der Größenordnung von 20 bis 500 Millionen Euro fokussiert. Dabei sind wir zwar immer noch opportunistisch am Markt unterwegs, allerdings hat sich der oftmals erwähnte „Sweet Spot“ in den vergangenen 24 Monaten sicherlich eher in Richtung größer als 100 Millionen Euro Umsatz bewegt. Größere Transaktionen bieten in unserem Geschäftsmodell einfach größere Chance bei unwesentlich höheren Risiken.

Welchen Hintergrund hat das geplante Uplisting in den Prime Standard? Was versprechen Sie sich davon?

Ein Uplisting würde die Transparenz und die Investierbarkeit für viele institutionelle Investoren, gerade aus dem angelsächsischen Raum, massiv erhöhen. Daher halte ich es für eine sinnhafte Überlegung. Das Uplisting steht im Zusammenhang mit unseren strategischen Überlegungen, welche attraktiven Optionen zur Finanzierung unseres langfristigen Wachstums der Mutares zur Verfügung stehen. Endgültige Entscheidungen werden wir, abhängig von Markt- und anderen Bedingungen, zu einem späteren Zeitpunkt treffen.

In welcher Größenordnung soll die geplante Kapitalmaßnahme stattfinden?

Dazu kann ich heute keine Stellung beziehen und verweise auf das Announcement zur Prüfung etwaiger Optionen zur Finanzierung unseres weiteren strategischen Wachstums. Ich bin aber persönlich davon überzeugt, dass in der aktuellen Marktsituation eine einmalige Chance liegt, unseren erfolgreichen Wachstumspfad weiter zu beschleunigen. Wie erwähnt, ist die Pipeline voll und das transaktionsseitige Marktumfeld für Turnaround-Investoren ist so günstig wie nie zuvor.

Warum benötigen Sie überhaupt eine Kapitalerhöhung? Reichen die Rückflüsse aus den Beteiligungsverkäufen für die anstehenden Kaufgelegenheiten nicht aus?

Es kommt immer auf den Anspruch an. Wir wollen nicht nur oben mitspielen, sondern die Champions League gewinnen. Dafür braucht es in unserem Geschäft maximale Flexibilität auf der Transaktionsseite. Wir sind international aufgestellt und haben hier aus meiner Sicht einen klaren Wettbewerbsvorteil, den es gilt auszubauen.

Mutares (WKN: A2NB65)

Die angegebenen 1,8 bis 2,2 Prozent vom Konzernumsatz als Nettogewinn der Holding ist das inklusive oder exklusive Exit-Erlöse zu sehen?

Diese Spanne, die unser mittel- bis langfristiges Ziel für das Nettoergebnis der Holding darstellt, ist inklusive Exit-Erlöse, wobei diese hier sehr konservativ einfließen, da in Zeit und Betrag nur schwer planbar. Unsere wiederkehrenden Einnahmen aus Beratungsleistungen wachsen jährlich um mehr als 50 Prozent und der Dividendenfluss aus den Portfoliogesellschaften geht damit einher. Zusätzlich haben wir mit den drei Unternehmen in der „Harvesting-Phase“ gute Möglichkeiten auf der Exit-Seite Erträge zu realisieren. Schaut man auf die vergangenen Jahre, wurde dieses Ziel immer erreicht; die Zukunft ist ja auch dafür da, Erreichtes überzuerfüllen.

Wenn man die bisherige Ausschüttungsquote hochrechnet, wäre dann 2023 eine Dividendensumme von 63 bis 77 Millionen Euro möglich. Ist das eine realistische Annahme?

Hierzu kann ich leider keine konkrete Aussage machen; allerdings hält aktuell das Management einen wesentlichen Anteil der Aktien und es bestehen derzeit auch keine Gründe, dass sich dies ändern wird. Wir als Management und Mutares als Team sind fest vom Erfolg und den Zielen überzeugt und wollen die Champions League gewinnen; nur das zählt.

Auf Basis der aktualisierten Prognose ist mit einem Nettogewinn im Jahr 2023 zwischen 90 und 110 Millionen Euro zu rechnen. Die Größe und Art der Kapitalmaßnahme ist noch nicht bekannt, das KGV per 2023 dürfte aber vorbehaltlich einer möglicherweise anstehenden Kapitalerhöhung im einstelligen Bereich liegen. Mit einem Listing im Prime Standard sprechen die Münchner zudem neue Investorenkreise insbesondere im angelsächsischen Raum an. Dort werden für Private-Equity-Firmen deutlich höhere Multiples bezahlt. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser („Buy“) haben ihr Kursziel nach den Zahlen von bisher 28,00 Euro auf 37,50 Euro angehoben. DER AKTIONÄR hat die Mutares im August 2020 bei Kursen unter zehn Euro zum Kauf empfohlen. Investierte Anleger lassen die Gewinne vorerst laufen.

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