Der chinesische Investor Grand Chip Investment (GCI) will bei der Übernahme des Spezialmaschinenbauers Aixtron kurz vor Ende der Angebotsfrist kein Risiko mehr eingehen. Die Chinesen senkten am Abend die Mindestannahmeschwelle von 60 Prozent auf 50,1 Prozent und geben den Aktionären zudem zwei Wochen mehr Bedenkzeit.
GCI hatte Ende Juli ein 670 Millionen Euro schweres Kaufangebot für Aixtron abgegeben – und den Aktionären 6,00 Euro je Anteilsschein geboten. Ursprünglich sollte die Annahmefrist an diesem Freitag enden. Mit der Änderung verlängert sich die Frist des Kaufangebotes um zwei Wochen. Das Übernahmeangebot kann somit von den Aixtron-Aktionären also noch bis zum 21. Oktober angenommen werden.
Bis Donnerstagmittag hatten die Chinesen Zusagen für 43,9 Prozent der Aktien eingesammelt, also immer noch 16,1 Prozent zu wenig. Am Mittwoch waren es erst 24,6 Prozent und am Dienstag 16,6 Prozent gewesen. In den letzten Tagen hatte es an der Börse Verunsicherung darüber gegeben, ob GCI die Mindestannahmeschwelle erreichen wird. Dies hatte den Aktienkurs der Aachener unter Druck gebracht. Nach der Mitteilung über die gesenkte Annahmeschwelle legte der Kurs der Aixtron-Aktien kräftig zu und kletterte bis Handelsschluss um mehr als sechs Prozent auf 5,65 Euro.
Aixtron hatte unter verzögerten Aufträgen, Preisdruck und hohen Entwicklungskosten zu leiden. Das Management empfiehlt die Annahme der Offerte. Scheitert die Übernahme durch den chinesischen Investor, prognostiziert Vorstand Martin Goetzeler deutliche Einschnitte. DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest.
(Mit Material von dpa-AFX)