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05.07.2005 DER AKTIONÄR

"Ab 2006 stabile Gewinnsituation"

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Die Mologen-Aktie steigt von einem Hoch zum nächsten. DER AKTIONÄR sprach mit Vorstandschef Prof. Dr. Burghardt Wittig über den jüngsten Höhenflug der Aktie und die Perspektiven des Unternehmens. Lesen Sie hier, was Anleger von den Titeln erwarten dürfen.

Die Mologen-Aktie steigt von einem Hoch zum nächsten. DER AKTIONÄR sprach mit Vorstandschef Prof. Dr. Burghardt Wittig über den jüngsten Höhenflug der Aktie und die Perspektiven des Unternehmens.

Von Frank Phillipps

DER AKTIONÄR: Herr Professor Wittig, in diesem Jahr erlebt die Mologen-Aktie eine erstaunliche Renaissance. Wie erklären Sie sich das plötzlich wieder aufgeflammte Interesse der Anleger?

Professor Wittig: Wir sind aus zwei Gründen wieder ein äußerst interessantes Investment geworden: Erstens sind wir dabei, ein solides Produktgeschäft mit arabischen Geschäftspartnern aufzubauen und in den nächsten Monaten in diesem Bereich große und lukrative Aufträge abzuwickeln. Zweitens besitzen wir nach wie vor die große Fantasie, die für Biotech-Unternehmen charakteristisch ist. Wir haben Produktentwicklungen in der Pipeline, die insbesondere im Bereich der Behandlung von Krebserkrankungen auf riesige und wachsende Märkte zielen und für große Pharmafirmen sehr interessant sind.

DER AKTIONÄR: Gerade für den Erfolg kleinerer Biotechnologie-Unternehmen sind starke Partner unerlässlich. Über welche Partnerschaften verfügt Mologen?

Professor Wittig: Im Entwicklungsbereich verfügen wir ja schon seit langer Zeit über starke Partner. Besonders interessant ist sicherlich unsere Partnerschaft mit IDRI in den USA, mit denen wir unseren Leishmaniose-Impfstoff für die Anwendung in Menschen weiterentwickeln, die Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin, die unsere Technologie einsetzen, um einen neuen Tuberkulose-Impfstoff zu entwickeln oder die langjährige Zusammenarbeit mit der Universität in Zürich, wo auch gerade Experimente laufen, von denen wir uns wichtige neue Daten für unsere dSLIM-Technologie erwarten.

DER AKTIONÄR: Lassen Sie uns einen Blick auf die finanzielle Situation des Unternehmens werfen: Wie hoch sind die Barreserven von Mologen? Wie hoch ist die Burn-rate?

Professor Wittig: Wir haben die Mittel einer kürzlich abgeschlossenen Kapitalerhöhung von 2,2 Millionen Euro in der Kasse. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, wird es im Laufe des Jahres überflüssig werden, die Lebensdauer des Unternehmens mittels der Burn-rate zu berechnen, weil wir uns dann aus dem laufenden Geschäft finanzieren. Was wir monatlich an wiederkehrenden Kosten für Personal, Material und Sonstiges haben, bewegt sich bei circa einer Viertel Million Euro. Das geben die meisten - vom Potenzial her vergleichbaren - Biotech-Unternehmen locker pro Woche aus.

DER AKTIONÄR: Mit welchen Resultaten rechnen Sie im laufenden Geschäftsjahr bei Umsatz und Gewinn?

Professor Wittig:Wir erwarten für das laufenden Jahr einen Umsatz von vier bis sieben Millionen Euro - das hängt stark vom Fertigstellungsgrad unserer Aufträge in Arabien ab. Beim EBIT sollten wir uns ebenfalls abhängig davon in den positiven Bereich bewegen.

DER AKTIONÄR: Wann wird Mologen dauerhaft in der Gewinnzone operieren?

Professor Wittig: Ab 2006 erwarten wir eine stabile Gewinnsituation.

DER AKTIONÄR: Der Bau von Zell- und Gentherapiezentren im arabischen Raum spült in den kommenden drei Jahren rund neun Millionen Euro in die Mologen-Kasse. Rechnen Sie mit Folgeaufträgen?

Professor Wittig: Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass jedes Zentrum auch eine dauerhafte Einnahmequelle für Mologen ist. Wir sind exklusiver Zulieferer für wichtige Ausgangstoffe und wir werden am Umsatz beteiligt. Ja, wir rechnen auch mit Folgeaufträgen aus anderen arabischen Ländern und auch ein Geschäftsaufbau außerhalb der arabischen Welt rückt langsam in Sichtweite.

DER AKTIONÄR: Mologen ist auch im stark wachsenden chinesischen Markt aktiv. Wie ist derzeit dort der Stand der Dinge?

Professor Wittig: Die Kooperation mit dem jungen Biotech-Unternehmen Starvax aus Beijing hat sich als sehr wichtig und zukunftsweisend für beide Parteien erwiesen und ist inzwischen sehr gefestigt. Hier steckt wirklich ein großes Potenzial in der Konstruktion, gemeinsam die asiatischen und die westlichen Märkte für Krebsmedikamente zu erobern. Wir wollen diese Kooperation in den nächsten Monaten ausbauen.

DER AKTIONÄR: Ende April hat Mologen eine Kapitalerhöhung platziert. Sind weitere Maßnahmen in dieser Richtung geplant?

Professor Wittig: Falls wir in den nächsten Monaten feststellen, dass wir über eine weitergehend eigene Produktentwicklung bei vertretbarem Risiko einen großen Hebel in der Wertschöpfung erreichen können, werden wir das kommunizieren und am Kapitalmarkt die entsprechenden Mittel werben. In diesem Fall ist auch ein öffentliches Angebot wahrscheinlich.

DER AKTIONÄR: " Das Salz in der Suppe" ist die Aussicht auf ein marktreifes Produkt im Bereich der Humanmedizin. Wann können Anleger bei Mologen mit dieser Perspektive rechnen?

Professor Wittig: Wir betrachten das, was wir gegenwärtig in Saudi-Arabien aufbauen, bereits als Produkt - es soll uns dauerhaft Geld einbringen und lässt sich mehrfach wiederholen. Ein Produkt im Sinne eines mit Mologen-Technologie entwickelten, für den Weltmarkt zugelassenen Medikaments mit Blockbuster-Potenzial wird es frühestens Ende 2009, wahrscheinlich aber erst im Jahr 2010 geben.

Seit der Aktionärs-Empfehlung im Januar ist die Mologen-Aktie bereits um rund 220 Prozent gestiegen. Das Unternehmen ist an der Börse nun schon fast 43 Millionen Euro wert. Auch wenn die langfristigen Perspektiven für Mologen stimmen, lässt sich diese Bewertung fundamental schwerlich begründen. Zur Erinnerung: In diesem Jahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von höchstens sieben Millionen Euro und leichte Verluste. Die Barreserven betragen gerade einmal 2,2 Millionen Euro. Ein Neueinstieg ist Anlegern deshalb derzeit nicht anzuraten. Wer bereits investiert ist, sollte seine Gewinne durch eine deutliche Anhebung des Stopps absichern und darüber nachdenken, zumindest einen Teil der Gewinne zu realisieren.

Artikel ist in Ausgabe 27/05 erschienen

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