Ein kleines Digitalunternehmen aus Hongkong sorgt aktuell für Schlagzeilen an der Wall Street. Noch vor wenigen Monaten vom Delisting bedroht, schießt die Aktie in wenigen Tagen 3.816 Prozent nach oben – und lässt damit sogar den Hype um den neuen Meme-Aktienstar Opendoor alt aussehen. Ein beispielloser Kurssprung – und jede Menge Fragezeichen.
Die Aktie von QMMM Holdings schoss in dieser Woche zeitweise um unglaubliche 3.816 Prozent nach oben. Allein zwischen Freitagsschluss und dem Hoch am Dienstag vervielfachte sich der Wert. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von 8.615 Prozent zu Buche - obwohl die Aktie nach der Kursexplosion am Dienstag zeitweise wieder um über 50 Prozent absackte. Selbst auf Wochensicht lautet das Plus im frühen Freitagshandel noch immer 1.422 Prozent.
Was steckt hinter der irren Rally? Das Unternehmen, das ursprünglich im Bereich digitales Marketing und virtuelle Avatare tätig war, kündigte an, künftig stark auf Kryptowährungen zu setzen.
Geplant sind Investitionen von insgesamt 100 Millionen Dollar in Bitcoin, Ethereum und Solana. Zudem soll eine Blockchain-Plattform entwickelt werden, die Konsumenten mit digitalen Medien verbindet.
Die Ambitionen wirken allerdings überzogen. Erst im Juni hat QMMM über eine Kapitalerhöhung acht Millionen Dollar eingesammelt – dabei wurde die Aktienzahl nahezu vervierfacht. Ein deutlicher Hinweis auf massive Verwässerung. In der Vergangenheit kämpfte QMMM sogar mit einer ernsthaften Delisting-Gefahr, nachdem die Aktie im November 2024 nur noch 0,54 Dollar gekostet hatte.
Jetzt will das Management also das „große Rad“ drehen und auf Schuldenbasis in Kryptowährungen investieren. Angesichts der eigenen Historie wirkt das alles andere als solide.
Die Krypto-Blase von 2016 lässt grüßen. Bereits 2016 nutzten zahlreiche strauchelnde Unternehmen das Thema Blockchain, um ihre Kurse kurzfristig in die Höhe zu treiben. Nachhaltig war das in den seltensten Fällen. Auch QMMM könnte nach dem Hype schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen landen.
Die Marktkapitalisierung stieg in wenigen Tagen von rund 141 Millionen US-Dollar auf knapp fünf Milliarden US-Dollar – ohne dass ein belastbares Geschäftsmodell erkennbar wäre.
Die Story ist ein „Show-me“-Case: QMMM muss erst einmal beweisen, dass es mehr als heiße Luft liefert. Angesichts der aggressiven Kapitalerhöhungen, der fragwürdigen Finanzierungspläne und des extremen Kursanstiegs ist das Risiko eines massiven Rückschlags enorm hoch. Finger weg von diesem überhitzten Krypto-Zock!
12.09.2025, 16:00