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Deutsche Bank: Was tun nach dem brutalen Absturz?

Deutsche Bank: Was tun nach dem brutalen Absturz?
Foto: Börsenmedien AG
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Fabian Strebin 28.07.2017 Fabian Strebin

Verkehrte Welt: Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal den Überschuss deutlich gesteigert und die Markterwartungen geschlagen. Dennoch lag die Aktie gestern abgeschlagen am DAX-Ende und ging mit mehr als sechs Prozent Minus aus dem Handel.

Michael Hewson, Analagestratege bei CM Markets, bringt es im Interview mit dem Handelsblatt auf den Punkt: „Die Verbesserung ist nicht das Ergebnis eines stärkeren Geschäfts, sondern drastischer Sparmaßnahmen“.

Die Deutsche Bank hatte vor Vorlage der Zahlen bereits die Erwartungen gedämpft. Der Umsatzrückgang von zehn Prozent im Vergleich zum Vorquartal zeigt die schwierige Situation vor allem im Investmentbanking. In dieser Sparte sanken die Erträge sogar um 16 Prozent. Nach Aussage von Vorstandsvorsitzendem John Cryan gewinnt der Konzern Geschäft zurück, das im vergangenen Jahr wegen dem Hypothekenskandal in den USA verloren ging. Allerdings dauere es, bis sich das in höheren Erlösen niederschlage.

Sinkende Kosten stimmen positiv

Auch die US-Konkurrenten hatten im abgelaufenen Quartal mit der Zurückhaltung der Kunden vor allem im Handelsgeschäft zu kämpfen. Unter dem Strich fuhren die Geldhäuser aber Milliardengewinne ein. Ein Vorteil der US-Finanzinstitute ist die geringere Kostenbasis: Die Kostenquote lag dort im zweiten Quartal durchschnittlich bei nur 60,0 Prozent, während die Deutsche Bank auf 86 Prozent kam. Allerdings ist das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (91 Prozent) eine deutliche Verbesserung. Der Sparkurs trägt also erste Früchte. Jetzt muss es nur noch operativ laufen.

Rücksetzer kaufen

Die Deutsche Bank schafft es bisher nicht, zu den US-Wettbewerbern aufzuschließen. Neben anhaltenden Niedrigzinsen liegt das aber auch an ungünstigen Marktbedingungen. Die Notierung sollte jedoch wieder Fahrt aufnehmen, wenn die Volatilität im zweiten Halbjahr 2017 wieder steigt und sich die Anzeichen einer Zinswende in der Eurozone verdichten. Der für das kommende Jahr geplante Teilbörsengang des Fondstochterunternehmens Deutsche Asset Management sorgt für zusätzliche Fantasie.

Die Aktie der Deutschen Bank ist mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,5 deutlich niedriger bewertet als die Gesamtbranche, die auf einen Wert von 0,9 kommt. Der Titel ist eine Wette auf steigende Zinsen in der Eurozone und Fortschritte beim Konzernumbau. DER AKTIONÄR ist zuversichtlich und empfiehlt den Kauf der Aktie. Das Kurspotenzial reicht bis 25,00 Euro. Ein Stopp sollte bei 12,50 Euro gesetzt werden.

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