BASF-Chef Kurt Bock scheint im monatelangen Poker in der Chemiebranche sein Ziel erreicht zu haben. Denn der Chemiekonzern könnte sich das Saatgutgeschäft von Bayer einverleiben – sofern die Leverkusener grünes Licht für die Übernahme von Monsanto erhalten. Ein Schnäppchen ist die Sparte allerdings wahrlich nicht.
So soll der Kaufpreis für das Segment, das im letzten Jahr Erlöse von 1,3 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 385 Millionen Euro erzielte, bei 5,9 Milliarden Euro liegen. Das 15-fache des EBITDA für die Saatgut-Sparte zu bezahlen wirkt rein ökonomisch betrachtet erst einmal relativ viel.
Allerdings sollte man bedenken, dass BASF damit erstmals in der Firmengeschichte den Fuß in einen der attraktivsten Zukunftsmärkte setzt. Denn angesichts des stetigen Bevölkerungswachstums und der Herausforderungen durch den Klimawandel dürften die Preise für Saatgut in den kommenden Jahren deutlich anziehen. Der Aufbau einer eigenen Saatgutsparte wäre wohl erheblich langwieriger und womöglich auch nicht billiger geworden. Darüber hinaus sind die knapp sechs Milliarden Euro für einen finanziell sehr gut ausgestatteten Konzern wie BASF kein großes finanzielles Risiko. DER AKTIONÄR hält den Schritt daher für absolut sinnvoll.

Aktie bleibt ein Kauf
Auch für die Aktie des weltgrößten Chemieproduzenten bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich gestimmt und rät zum Kauf. Der Stoppkurs sollte bei 68,00 Euro belassen werden.