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01.08.2023 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP: Redcare Pharmacy erhöht Umsatz- und Margenprognose

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Redcare Pharmacy

SEVENUM (dpa-AFX) - Ein starkes zweites Quartal und eine neue Partnerschaft beflügeln die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (früher Shop Apotheke). Entsprechend optimistischer blickt das Unternehmen auf das laufende Jahr. Dabei dürfte der Umsatz mit rezeptfreien Produkten (Non-Rx) deutlich zulegen. Die Aktie sprang am Morgen kräftig an.

Wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag im niederländischen Sevenum mitteilte, soll der Jahreserlös mit frei verkäuflichen Produkten (Non-Rx) jetzt um 20 bis 30 Prozent zulegen. Bisher hatte das Unternehmen in dem Bereich ein Wachstum von 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von knapp 1,1 Milliarden Euro angepeilt. Der gesamte Konzernumsatz soll mit 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro den bisherigen Rekordwert von 1,2 Milliarden aus dem Jahr 2022 noch weit übertreffen.

Davon dürfte etwas mehr operativ bei der Online-Apotheke hängen bleiben. Die um Sondereffekte bereinigte Marge basierend auf dem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde jetzt zwischen 1,5 und 3 Prozent erwartet - bislang hatte der Konzern hier einen Wert zwischen 0,5 und 2,5 Prozent anvisiert. Gegenüber dem Vorjahreswert von minus 0,7 Prozent ist das eine deutliche Verbesserung.

Bereits im zweiten Quartal war das Ergebnis im Tagesgeschäft deutlich nach oben gegangen. "Dank Effektivität, Effizienz, hoher Kundenbindung und Skaleneffekten konnten wir die operative Marge im Einklang mit unserer Strategie in allen Bereichen deutlich steigern", sagte Finanzchef Jasper Eenhorst der Mitteilung zufolge. Redcare schaffte dabei abseits von Sondereffekten den Sprung zurück in die Gewinnzone.

Das bereinigte Betriebsergebnis stieg von zuvor minus 6,1 Millionen auf plus 13,3 Millionen Euro, die entsprechende operative Marge verbesserte sich um 5,3 Punkte auf 3,2 Prozent. Unter dem Strich dämmte der Konzern seinen Verlust auf 4,1 Millionen Euro ein - nach minus 24,8 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei profitierte die Online-Apotheke auch vom positiven Ergebnisbeitrag des Joint Ventures Mediservice, das Redcare seit nun gemeinsam in der Schweiz mit der Galenica AG betreibt.

Anleger und Analysten reagierten am Morgen äußerst positiv auf den neuen Ausblick und das Zahlenwerk, die Aktie schoss auf ein Hoch seit Ende 2021 und notierte zuletzt mit zehn Prozent Aufschlag. Jefferies-Experte Alexander Thiel schrieb, das bereinigte Betriebsergebnis der Online-Apotheke habe die Markterwartung deutlich übertroffen. Auch Christian Salis von Hauck Aufhäuser Investment Banking sprach von einer herausragend guten Profitabilität im zweiten Quartal. Zudem seien die neuen Ziele deutlich besser als am Markt erwartet ausgefallen.

Die Aktie galoppiert seit Monaten, seit dem Jahreswechsel ist das Papier mittlerweile auf weit mehr als das Zweieinhalbfache gestiegen - womit Redcare im Index der mittleren Werte der mit Abstand größte Gewinner bisher in diesem Jahr ist. Zum Hoch aus dem Februar 2021 bei fast 250 Euro fehlt aber noch einiges, zuletzt kostete ein Papier knapp 119 Euro.

"Unsere Wachstumsstory entwickelt sich in allen Ländern kontinuierlich weiter", sagte Finanzvorstand Eenhorst. Er sprach von einem "weiteren sehr erfolgreichen Quartal". Stark zulegen konnte der Konzern im vergangenen Jahresviertel weiter im internationalen Geschäft, zu dem die Niederlande sowie Frankreich, Belgien und Italien gehören - das größte Wachstum verzeichnete Redcare aber in den deutschsprachigen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz)

Der Umsatz kletterte konzernweit um 46 Prozent auf 420 Millionen Euro, ohne den Beitrag des Schweizer Gemeinschaftsunternehmens betrug der Zuwachs noch rund ein Viertel. Ähnlich stark war auch das Plus im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten, der immer noch den größten Teil des Umsatzes bei Redcare ausmacht. Dabei lag die Zahl der aktiven Kunden und Kundinnen Ende Juni bei 10,1 Millionen - seit Jahresbeginn kamen damit 800 000 hinzu.

Redcare hatte die strategische Partnerschaft mit Galenica im zweiten Quartal abgeschlossen und ist nunmehr mit 51 Prozent an der Mediservice in der Schweiz beteiligt. Infolge einer Kapitalerhöhung hält Galenica wiederum 8 Prozent an der ehemaligen Shop Apotheke./tav/ngu/nas

Quelle: dpa-AFX

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