Dr. Wiesent Sozial gGmbH veröffentlicht verspäteten Jahresabschluss 2018
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Dr. Wiesent Sozial gGmbH veröffentlicht verspäteten Jahresabschluss 2018
11.08.2020 / 10:07
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PRESSEINFORMATION
Dr. Wiesent Sozial gGmbH veröffentlicht verspäteten Jahresabschluss 2018
- Positiver Trend im operativen Geschäft mit Pflege- und
Bildungseinrichtungen
- Erhebliche bilanzielle Wertkorrekturen führen zum Jahresverlust für das
Jahr 2018 von 23,5 Mio. Euro
- Genussrechtskapital durch Verlustteilnahme deutlich reduziert
- Mittelfristige Geschäftsplanung inklusive eines Konzepts zur Wertaufholung
der Genussrechte/Genussscheine ist in Arbeit
- Gruppe kann auch in Corona-Zeiten neue Bewohner aufnehmen
Bayreuth, 11. August 2020 - Die Dr. Wiesent Sozial gGmbH (vormals SeniVita
Sozial gGmbH) hat den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018 nach
erheblichen Verzögerungen fertiggestellt. Der vom Wirtschaftsprüfer
testierte Abschluss wird heute auf der Website der Gesellschaft
veröffentlicht
(https://www.dr-wiesent.de/investor-relations/jahresberichte/).
Wie bereits mitgeteilt, war bei der Abschlusserstellung eine Reihe von
Bewertungsfragen zu klären, unter anderem mit Blick auf die
49,99-%-Beteiligung an der Tochtergesellschaft SeniVita Social Estate AG
(SSE AG).
Der Betreiber von Pflege-, Behinderten- und Bildungseinrichtungen
verzeichnete 2018 einen leicht positiven operativen Trend, der im Anstieg
der Erlöse von 7,6 Mio. Euro im Vorjahr auf 8,1 Mio. Euro zum Ausdruck
kommt. Davon entfielen 5,5 Mio. Euro aus Pflegeleistungen. Die Einrichtungen
für die Kinderkranken- und Behindertenpflege waren stark ausgelastet.
Die Ertragslage der Gesellschaft war in erheblichem Maße von
nicht-liquiditätswirksamen Sonderbelastungen von insgesamt 30,6 Mio. Euro
gekennzeichnet. Diese Summe ergibt sich aus der vollständigen Abschreibung
des Buchwertes auf die Anteile an der SSE AG (5,0 Mio. Euro) sowie aus
Wertberichtigungen von insgesamt 25,6 Mio. Euro auf mehrere
Darlehensforderungen, hauptsächlich gegen Tochtergesellschaften. In der
Folge weist die Dr. Wiesent Sozial gGmbH einen Jahresverlust von 23,5 Mio.
Euro aus nach einem Fehlbetrag von 22,8 Mio. Euro im Vorjahr. Die
wirtschaftliche Eigenkapitalquote lag per 31. Dezember 2018 bei 27,3 %.
Der Jahresverlust hat, wie in der Ad hoc-Mitteilung vom 20. Dezember 2019
prognostiziert, die Verlustteilnahme der Genussrechte bzw. Genussscheine
gemäß den Bestimmungen für diese Wertpapiere zur Folge. Das
Genussrechts-/Genussscheinkapital (nach Abzug eigener Anteile der
Gesellschaft) stand per 31. Dezember 2018 aus diesem Grund noch mit 4,4 Mio.
Euro zu Buche nach 33,2 Mio. Euro am gleichen Stichtag 2017. Anleger, die
Genussrechte bzw. Genussscheine mit Wirksamkeit zum 31. Dezember 2018
gekündigt hatten, haben deshalb noch Anspruch auf die Rückzahlung von 12,4 %
des nominalen Wertes ihrer Wertpapiere.
Der Jahresabschluss für das Jahr 2019 wird derzeit erstellt. Nach aktuellem
Stand strebt die Gesellschaft ein ausgeglichenes Jahresergebnis an. Nach den
Bestimmungen der Genussrechte bzw. Genussscheine können Zinszahlungen erst
dann wieder erfolgen, wenn das Genussrechtskapital vollständig aufgefüllt
ist.
Ausblick auf das laufende Jahr 2020
Nachdem im Frühjahr 2020 die wirtschaftliche Situation bei der
Tochtergesellschaft SSE AG durch die erfolgreiche Restrukturierung der
Anleihe und die Einleitung eines Transformationsprozesses stabilisiert
werden konnte, arbeitet die Geschäftsführung der Dr. Wiesent Sozial gGmbH
derzeit mit Hochdruck an einer Geschäftsplanung, die mittelfristig die
Rückkehr zur Profitabilität zum Ziel hat. Das Maßnahmenpaket wird auch ein
Konzept vorsehen, dass den Gläubigern der Gesellschaft die Chance auf
Wertaufholung der Genussrechte bzw. Genussscheine ermöglichen soll. Die Dr.
Wiesent Sozial gGmbH wird über das Konzept ausführlich informieren, sobald
entsprechende Beschlüsse gefasst worden sind.
Bisher gut durch die Corona-Krise gekommen
Die Situation in den Einrichtungen der Dr. Wiesent Sozial gGmbH ist mit
Blick auf das Corona-Virus weiterhin sehr gut unter Kontrolle. Derzeit gibt
es keine bestätigten COVID-19-Fälle in den Häusern, weder bei Bewohnern noch
beim Pflegepersonal. Die zwischenzeitlich geschlossenen Tagespflegen sind
seit Mitte Juni wieder geöffnet. Ein Teil der Einrichtungen ist, nicht
zuletzt aufgrund des innovativen Betreuungskonzeptes, unverändert in der
Lage, neue Bewohner aufzunehmen.
Geschäftsführender Gesellschafter Dr. Horst Wiesent: "Der Jahresabschluss
2018 der Dr. Wiesent Sozial ist eine Momentaufnahme, die uns angesichts der
hohen Sonderbelastungen alles andere als zufriedenstellt. Seitdem ist jedoch
viel geschehen: Die SeniVita Social Estate AG, unsere wichtigste
Beteiligung, hat ihre Finanzierungsbasis gesichert und eine Restrukturierung
eingeleitet. Auch bei der Dr. Wiesent Sozial sind wir dabei, einen
Restrukturierungsplan zu erstellen, der die Rückkehr in die Profitabilität
ermöglicht. Persönlich sehr wichtig ist mir, dass dieser Plan einen
Vorschlag umfassen wird, wie die Inhaber von Genussrechten oder
Genussscheinen die Chance auf eine Wertaufholung bekommen, sofern sie der
Gesellschaft die nötige Zeit zur Gesundung geben. Dass das innovative
Geschäftsmodell der Altenpflege 5.0 zukunftsträchtig ist und der Pflegeberuf
wichtiger denn je, haben gerade die vergangenen Monate der Corona-Krise
gezeigt."
Kontakt für Medien und Investoren:
Frank Elsner
Frank Elsner Kommunikation für Unternehmen GmbH
Tel.: 0049 89 99 24 96 30
office@elsner-kommunikation.de
Über die Dr. Wiesent Sozial gGmbH
Die Dr. Wiesent-Gruppe betreibt derzeit 3 Senioren-Pflegeeinrichtungen in
Nordbayern, zwei Behinderteneinrichtungen in Oberfranken, eine
Kinderkrankenpflege in Hirschaid sowie vier Dr. Wiesent-Schulen (darunter
eine bilinguale Grundschule, eine Fachoberschule und zwei Einrichtungen für
Pflege und Heilerziehungspflege). Der besondere Fokus liegt dabei auf dem
innovativen Modell der Altenpflege 5.0, also der Kombination von
seniorengerechtem Wohnen, ambulanter Pflege und Tagespflege unter einem
Dach.
Die Gruppe hat derzeit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, betreut
180 pflegebedürftige Menschen und bietet 274 jungen Menschen eine
qualifizierte Ausbildung. Sie zählt damit zu den großen privaten Trägern für
Pflege, Behindertenhilfe und Bildung in Bayern. Die Gruppe wurde im Jahr
1998 zusammen mit weiteren Geschäftspartnern von Dr. Horst Wiesent
gegründet, der mit einer indirekten Beteiligung von 72,5 % bis heute der
maßgebliche Anteilseigner ist und als geschäftsführender Gesellschafter
fungiert.
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Quelle: dpa-AFX