PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Mäßige Vorgaben und enttäuschende Unternehmenszahlen haben Europas wichtigste Aktienindizes am Freitag ins Minus gedrückt. Damit droht die hoffnungsvoll begonnene Woche ernüchternd zu enden. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Deka Bank sprach von einem weiterhin schwierigen Umfeld. "Immer mehr Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Notenbanken weiter an der Zinsschraube drehen müssen, um ihrem Auftrag gerecht zu werden, wieder für niedrigere Inflationsraten zu sorgen", so Kater. "Insofern sind Hoffnungen der Börsianer auf ein Abflauen des geldpolitischen Gegenwindes verfrüht."
Deutliche Verluste verzeichneten vor diesem Hintergrund zinssensible Einzelhandels- und Immobilienaktien sowie der Index der Bauwerte. Letztere litten auch unter den Verlusten des schweizerischen Bauchemieunternehmens Sika
Auch Konsumgüterhersteller schwächelten. Nach guten Zahlen einiger Wettbewerber enttäuschten zum Wochenausklang Adidas
Dort hat auch der Luxusgüterkonzern Kering ein Problem; er ringt weiter mit den Folgen der strikten Corona-Maßnahmen in China. Daher wuchs der Umsatz der zum Unternehmen gehörenden italienischen Modemarke Gucci im dritten Quartal nicht so stark wie von Experten erwartet, auch wenn sich die Lage im Vergleich zum zweiten Quartal etwas besserte. Die Aktie fiel um mehr als vier Prozent und lag damit am Ende des Eurozonen-Auswahlindex. Schlusslicht im EuroStoxx 50 war der deutsche Sportartikelhersteller Adidas. Der Kurs der Aktie fiel nach einer abermals gekappten Prognose um bis zu zehn Prozent auf den tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2016.
Selbst ordentliche Zahlen brachten die Kurse nicht in Schwung. Renault
Quelle: dpa-AFX