Xiaomi ist im März letzten Jahres mit einem überwältigenden Erfolg in den E-Automarkt eingestiegen. Bis Ende 2024 hatte der Technologiekonzern knapp 140.000 Einheiten seiner Limousine SU7 verkauft und damit das eigens angehobene Jahresziel übertroffen. Doch nach einem tödlichen Unfall des Stromers kommt es nun zum nächsten Rückschlag.
Xiaomi gerät mit seinem Elektroauto SU7 weiter unter Druck. Am Wochenende sorgte ein Bericht von Yicai für Aufsehen. Demzufolge wollen mehr als 300 Kunden ihre Bestellung des Topmodells SU7 Ultra stornieren. Grund dafür ist eine vermeintlich funktionale Carbon-Motorhaube mit zwei Lufteinlässen. In Wirklichkeit soll es sich aber lediglich um Plastikverkleidungen handeln.
CEO Lei Jun hatte das Bauteil zuvor als technisches Feature beworben, das zur Belüftung der Vorderräder beitrage. Nach Auslieferung entdeckten Käufer jedoch, dass sich die Haube kaum vom Standardmodell unterscheide. Xiaomi räumte eine „unklare Kommunikation“ ein und bot als Wiedergutmachung Rückumrüstungen oder Bonuspunkte an. Für viele Kunden war das nicht genug – sie fordern nun über eine Verbraucherinitiative Rückerstattungen.
Neuer SU7 schon nach wenigen Kilometern defekt
Es ist bereits der zweite Imageschaden innerhalb weniger Tage. Anfang vergangener Woche hatte ein SU7 nach nur 39 Kilometern Fahrt einen Totalausfall erlitten. Der Neuwagen konnte nicht repariert werden und wurde zur Analyse ins Werk zurückgeschickt. Der Käufer zeigte sich frustriert, dass er kein Ersatzfahrzeug erhalten hat und lässt aktuell eine Rückerstattung prüfen.
Tödlicher Unfall erster wirklicher Dämpfer
Die schwerste Belastung für Xiaomis E-Auto bleibt jedoch ein tödlicher Unfall Ende März. Ein SU7 krachte bei aktiven Assistenzsystemen in eine Baustelle, drei Frauen starben im brennenden Wagen. Erste Untersuchungen legen nahe, dass die Insassinnen möglicherweise keine Chance hatten, sich selbst zu befreien.
Xiaomi hat sich in letzter Zeit einige Fehler erlaubt. Das falsche Werbeversprechen dürfte dem Image zwar kurzfristig schaden – langfristig aber kaum Auswirkungen auf die Nachfrage nach den Stromern des Tech-Konzerns haben. Nach einem zwischenzeitlichen Minus von 5,8 Prozent dämmte die Aktie die Verluste am Montag auf 1,5 Prozent ein. Damit wurde auch der charttechnisch wichtige GD50 verteidigt. DER AKTIONÄR bleibt bullish für Xiaomi.
Wem ein Einzelinvestment in China-Aktien zu riskant ist, der kann mit dem China Tech-Giganten Index breit gestreut in chinesische Top-Werte investieren. Darin sind neben Xiaomi sieben weitere aussichtsreiche Unternehmen vertreten.
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12.05.2025, 18:00