Eine Ausnahme in einer arg gebeutelten Branche: Der britische Wasserstoff-Spezialist ITM Power hat in der vergangenen Woche gleich mit mehreren guten Neuigkeiten bei den Marktteilnehmern punkten können. Aus charttechnischer Sicht hellt sich durch die angefallenen Kursgewinne das Chartbild weiter auf.
Zum einen wurde vergangene Woche bekannt, dass ITM Power für das 120-Megawatt-Projekt Humber H2ub auserkoren wurde. Die Briten werden zur Realisierung des Vorhabens sechs Module à 20 Megawatt an den Auftraggeber Uniper liefern. Allerdings unterliegt das Projekt noch einer finalen Investmententscheidung (FID), die für das kommende Jahr erwartet wird. Die Inbetriebnahme wird derzeit für 2029 in Aussicht gestellt. Mit Humber H2ub soll eine Wasserstoffproduktionsanlage am Uniper-Standort Killingholme entstehen.
Einen Tag später konnte ITM Power einen weiteren Auftrag vermelden. In Spanien hat sich ein führender Zementhersteller für das völlig autonome Elektrolyseursystem mit zwei Megawatt (NEPTUNE-II) entschieden. Finanzielle Details nannten die Briten indes nicht. ITM Power erwartet allerdings, dass der Auftrag im Geschäftsjahr 2026 verbucht werden kann (Fiskaljahresende: April 2026).
Die guten Neuigkeiten geben der Aktie weiteren Auftrieb. Kurz vor den beiden Aufträgen konnte die Gesellschaft bereits eine Order in Deutschland gewinnen (DER AKTIONÄR berichtete). Zudem schraubte die Gesellschaft im April die Prognose für das wenige Tage später endende Geschäftsjahr nach oben.
Der Elektrolyse-Spezialist ITM Power kann derzeit auftragsseitig und operativ überzeugen. Charttechnisch übernehmen die Bullen wieder peu à peu das Ruder bei der stark unter Druck geratenen Wasserstoff-Aktie. Der Titel eignet sich allerdings nur für spekulativ ausgerichtete Anleger, die sich wieder im Wasserstoff-Bereich nach einer Durststrecke positionieren wollen.