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26.03.2020 Martin Mrowka

Update: Boeing-Höhenflug hält an: Darum startet der Dow-Wert plötzlich durch

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Boeing

Das Desaster um das Boeing-Modell 737 Max und nun die Corona-Krise – die Bedingungen für den großen Airbus-Konkurrenten sind wahrlich alles andere als berauschend. Kaum jemand gab zuletzt einen Pfifferling auf die Boeing-Aktie. Doch seit dem Trauertief in der vergangenen Woche ist der Dow-Jones-Wert kaum zu bremsen. Gleich mehrere Gründe machen Hoffnung auf mehr.

Am 18. März 2020 sackte die Boeing-Aktie an der Wall Street zeitweise bis auf 89 Dollar ab – der tiefste Stand seit April 2013. Gestern, also nur eine Woche später, schoss die Aktie des Flugzeugbauers im Hoch bis auf 174,77 Dollar nach oben. In den Feierabend ging der Anteil dann mit einem Tagesplus von gut 24 Prozent bei 158,73 Dollar.

Update: Am Donnerstag setzt sich der Höhenflug fort. Im frühen Handel geht es um weitere 16 Prozent bis auf 186 Dollar nach oben. Der Boeing-Kurs hat sich damit in einer Woche verdoppelt.

737-Max-Flieger sollen schon bald wieder abheben

Hauptgrund für die Hausse: Insidern zufolge plant der Airbus-Rivale, bis Mai die Produktion seines Unglücksfliegers 737 Max wieder aufzunehmen. Boeing habe bereits mehrere Zulieferer gebeten, sich auf die Auslieferung von 737-Teilen im April einzustellen, sagte ein Branchenkenner der Nachrichtenagentur Reuters.

Boeing-Finanzchef Greg Smith hat gegenüber Reuters gesagt, man setze auf ein "sehr langsames, methodisches, systematisches Vorgehen". Oberste Priorität habe es, die bereits an Kunden ausgelieferten 737 Max wieder in die Luft zu bekommen. Weltweit sind das rund 380 Exemplare.


Boeing (WKN: 850471)

Boeing hatte die Produktion des Jets im Januar zunächst eingestellt. Seit etwa einem Jahr darf die Boeing 737 Max nach zwei Flugzeugabstürzen des Typs nicht abheben. Mehr als 400 fertig gebaute Jets stehen auf Halde. Das US-Unternehmen hofft auf eine Wiederzulassung des Typs Mitte 2020.

Staatshilfe? Nicht ungedingt

Angesichts der sich zuspitzenden Krise wegen der Reiseverbote zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie – auch der Bau der Langstrecken-Modelle pausiert – hatte Boeing die US-Regierung vergangene Woche um kurzfristige Staatshilfe für sich und die gesamte Branche gebeten.

Doch man sei nicht zwingend auf Staatshilfen angewiesen, hieß es nun vorgestern. "Es gibt viele Optionen für uns, aber die Kreditmärkte müssen offen bleiben", sagte Vorstandschef Dave Calhoun im Finanzsender CNBC. Boeing sei liquide und bezahle seine Zulieferer. Der Konzern habe 15 Milliarden Dollar in der Bank, betonte Calhoun.

Bei den Verhandlungen um staatliche Notkredite gehe es vor allem darum, den gesamten Luftfahrtsektor zu stützen. Boeing setzt sich bei der US-Regierung für ein Antikrisenpaket im Volumen von 60 Milliarden Dollar für die Branche ein.

Boeing-Kampfflugzeuge für die Bundeswehr

Für den US-Luftfahrt-Konzern kommt eine Hoffnungsmeldung auch aus Europa. Nach dpa-Informationen soll die überalterte Tornado-Flotte der Bundeswehr vom Jahr 2025 an durch bis zu 90 weitere Eurofighter-Jets von Airbus sowie 45 F-18-Kampflugzeuge von Boeing abgelöst werden. Das US-Modell soll dabei für den elektronischen Luftkampf sowie die "Nukleare Teilhabe" Deutschlands an US-Waffen beschafft werden. Das sehen interne Planungen des Verteidigungsministeriums vor, die offenbar schon auf politischer Ebene sowie mit Industrievertretern besprochen wurden.

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F-18 "Super Hornet"

Für diese "Nukleare Teilhabe" sollen rund 30 Maschinen der F-18-Version "Super Hornet" beschafft werden. Für das US-Modell spricht, dass eine Zertifizierung durch die USA problemloser möglich erscheint als beim Eurofighter, schließlich kann Washington selbst hier das Tempo bestimmen. Für den elektronischen Luftkampf – das Stören, Niederhalten und Bekämpfen gegnerischer Luftabwehrstellungen – werden zudem 15 F-18 in der Version "Growler" beschafft.

Um die Nachfolge-Entscheidung, bei der es über die Jahre verteilt um einen zweistelligen Milliardenbetrag geht, hat es ein längeres Ringen gegeben. Politische Brisanz bleibt. Der nun ausgehandelte Plan soll sicherheitspolitische Erfordernisse mit der Industriepolitik versöhnen, bei der es unter anderem um starke bayerische Interessen geht. Die Airbus-Rüstungssparte hat ihre Zentrale in Bayern, in Manching werden Eurofighter endmontiert. So oder so – auf der Zeitschiene wird erst eine künftige Bundesregierung die letzte Entscheidung treffen.

Der US-Flugzeugriese Boeing scheint tatsächlich die Kurve zu bekommen. Schon bevor die Corona-Krise ihren Zenit erreicht, hebt die Boeing-Aktie ab. Mutige, längerfristig orientierte Anleger können sich auf dem immer noch stark gedrückten Niveau erste Stücke anschaffen.

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