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09.12.2022 Lars Friedrich

Microsoft-Irrsinn: 3 Milliarden Dollar für nichts? „Feine Sache“

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Activision Blizzard

Es soll die größte Übernahme werden, die Microsoft je getätigt hat: der Deal mit Activision Blizzard. Doch in den vergangenen Wochen hatte sich bereits angedeutet, dass die US-Kartellbehörde FTC das Geschäft verhindern will. Gestern die Eskalation: Die FTC verklagt Microsoft. Ein Analyst hat eine eigenwillige Vorstellung, wie es jetzt weitergehen könnte.

John Freeman, Vice President im Bereich Equity Research beim New Yorker Analystenhaus CFRA, sieht nur noch eine Chance von „womöglich weniger als 50/50“, dass der Deal durchgeht. Das sagte er im Gespräch mit Yahoo Finance. Er sei überrascht gewesen, dass es überhaupt eine Gegenstimme zur Klage gegeben habe (die FTC-Entscheidung fiel 3:1).

Microsoft und Activision wollen die Übernahme erklärtermaßen trotz Gegenwind durch die FTC durchziehen. Freeman zufolge müssten die Unternehmen das aber auch erst mal so sagen, „sonst würden alle möglichen Dominosteine fallen, und dann wird die Sache zur selbsterfüllenden Prophezeiung“.

Aber sollten sie wirklich versuchen, die Übernahme vor Gericht durchzukriegen? Freeman ist offenbar dagegen – auch wenn das Microsoft eine Stange Geld kosten würde, die an Activision zu zahlen wäre. „Ich denke, eine Break-Up-Fee von drei Milliarden Dollar wäre für Microsoft eine feine Sache.“

Freemans Begründung für diese eigenwillige Ansicht: Er will, dass sich Microsoft auf das Geschäft mit der Cloud konzentriert – und dort Übernahmen tätigt. „Im Bereich der Unternehmenssoftware und der Cloud können sie jetzt viel bessere Geschäfte machen als im Gaming-Bereich – wo sie Teil eines Duopols sind.“ Microsoft könne sich die drei Milliarden aufgrund seines Cash-Polsters von 50 Milliarden Dollar leisten.

DER AKTIONÄR hat eine etwas andere Meinung: Nach einem Jahr die Übernahme kampflos abzublasen und drei Milliarden Dollar an Actvision Blizzard zu überweisen, wäre ein Armutszeugnis für das Microsoft-Management und die Rechtsberater des Unternehmens. Nachhaltig kursbeeinflussend dürfte eine Schlacht vor Gericht aber kaum sein. Und Activision Blizzard ist ohnehin in einer relativ komfortablen Situation: Entweder gibt es drei Milliarden (ohne Übernahme) oder 95 Dollar je Aktie (Übernahme-Preis). Allerdings könnte es aufgrund der FTC-Klage länger bis zu einer Entscheidung dauern.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Activision Blizzard.

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