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Meta mit Zahlen: Das kommt gar nicht gut an

Meta mit Zahlen: Das kommt gar nicht gut an
Foto: Lets Design Studio/Shutterstock
Meta Platforms Inc. -%
Timo Nützel 29.10.2025, 21:20 Timo Nützel

Der Social-Media-Konzern überrascht mit einem Umsatzsprung von 26 Prozent und knackt die 50-Milliarden-Dollar-Marke im Quartal. Doch eine milliardenschwere Steuerrückstellung drückt massiv auf den Gewinn und schickt die Aktie auf Talfahrt. Ohne diesen Sondereffekt sähe die Bilanz deutlich rosiger aus.

Auf den ersten Blick ein Schock: Meta meldete für das dritte Quartal 2025 einen Gewinn je Aktie von lediglich 1,05 Dollar – die Analysten hatten 6,71 Dollar erwartet. Die Aktie sackte nachbörslich um sieben Prozent ab. Doch der Teufel steckt im Detail: Eine einmalige, nicht zahlungswirksame Steuerrückstellung von 15,93 Milliarden Dollar belastete das Ergebnis massiv. Ohne diesen Sondereffekt hätte der Gewinn je Aktie bei 7,25 Dollar gelegen und die Erwartungen damit übertroffen.

Die operative Performance kann sich sehen lassen: Der Umsatz kletterte um 26 Prozent auf 51,24 Milliarden Dollar und übertraf die Schätzungen von 49,41 Milliarden Dollar deutlich. Die Nutzerbasis wächst ungebremst weiter: Täglich nutzen 3,54 Milliarden Menschen mindestens eine App aus der Meta-Familie – ein Plus von acht Prozent im Jahresvergleich. Das Werbegeschäft, das Herzstück von Metas Einnahmen, floriert: Die Anzahl der ausgelieferten Werbeanzeigen stieg um 14 Prozent, während der durchschnittliche Preis pro Anzeige um zehn Prozent zulegte.

Die Steuerrückstellung hat einen konkreten Hintergrund: Die Umsetzung des "One Big Beautiful Bill Act" führte zwar zu einer deutlichen Reduzierung der künftigen US-Steuerzahlungen, erzwang aber gleichzeitig eine Wertberichtigung auf latente Steueransprüche. Die effektive Steuerquote schoss dadurch im dritten Quartal auf 87 Prozent – bereinigt läge sie bei moderaten 14 Prozent. Das Nettoergebnis fiel offiziell auf 2,71 Milliarden Dollar, ohne den Sondereffekt wären es 18,64 Milliarden Dollar gewesen.

CEO Mark Zuckerberg zeigte sich trotz der Turbulenzen kämpferisch: "Wir hatten ein starkes Quartal für unser Geschäft und unsere Community. Die Meta Superintelligence Labs sind hervorragend gestartet, und wir führen weiterhin die Branche bei KI-Brillen an." Zuckerberg ist überzeugt: Wenn Meta auch nur einen Bruchteil der vor ihm liegenden Chancen nutzt, werden die nächsten Jahre die aufregendste Phase der Unternehmensgeschichte.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Die Kosten und Ausgaben stiegen um 32 Prozent auf 30,71 Milliarden Dollar – schneller als der Umsatz. Die Investitionsausgaben erreichten 19,37 Milliarden Dollar, ein klares Zeichen dafür, dass Meta massiv in KI-Infrastruktur und neue Technologien investiert. Der operative Cashflow lag bei 30 Milliarden Dollar, der freie Cashflow bei 10,62 Milliarden Dollar. Zudem kaufte Meta eigene Aktien für 3,16 Milliarden Dollar zurück und zahlte Dividenden in Höhe von 1,33 Milliarden Dollar aus.

Für das vierte Quartal gibt sich Meta vorsichtig optimistisch: Der Umsatz soll zwischen 56 und 59 Milliarden Dollar liegen – der Analystenkonsens liegt bei 57,26 Milliarden Dollar. Die Spanne zeigt: Meta rechnet mit anhaltendem Wachstum, bleibt aber realistisch angesichts der hohen Investitionen.

Meta (WKN: A1JWVX)

Ohne den Steuereffekt wäre Meta glänzend dastanden. Das Nutzerwachstum, das starke Werbegeschäft und die ambitionierten KI-Projekte zeigen: Meta bleibt ein Schwergewicht im Tech-Sektor. DER AKTIONÄR bleibt langfristig bullish gestimmt.

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