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„Rezession 2023“ – Deutsche-Bank-Chef über die Folgen

„Rezession 2023“ – Deutsche-Bank-Chef über die Folgen
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Lars Friedrich 14.10.2022, 18:26 Lars Friedrich

Bankenpräsident Christian Sewing hat angesichts einer drohenden Rezession in Deutschland beschwichtigt und sieht keine Anzeichen für eine Finanzkrise. Indirekt macht er aber auch klar: Es wird Opfer geben. Der Inflation freien Lauf zu lassen, könne aus mehreren Gründen aber noch viel schlimmer sein.

„Wir werden einer Rezession 2023 nicht entgehen können“, sagte der Deutsche-Bank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken in Washington am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Das sei aber erstmal kein „Drama“. „Eine Rezession bedeutet nicht eine Depression“, sagte Sewing weiter.

Das Wichtigste sei, dass Deutschland diese Rezession dann möglichst schnell durchstehe. Wie schlimm der Wirtschaftsabschwung werde, hänge auch davon ab, wie die Hilfspakete wirken würden. Deutschland habe eine solide Wirtschaft mit soliden mittelständischen Unternehmen, sagte der Bankenpräsident. Aber es werde mehr Insolvenzen in den kommenden zwölf Monaten geben.

Sewing: Alles retten geht nicht

„In einer Rezession ist das so.“ Sewing betonte: „Es kann auch nicht der Anspruch sein, dass man alles rettet, was in Schwierigkeiten ist – das geht einfach nicht.“

„Ich glaube nicht, dass wir in irgendeiner Form Anzeichen für eine Finanzkrise haben“, sagte Sewing weiter. Die „Robustheit“ der deutschen und europäischen Banken sei absolut gegeben. Wichtig sei nun aber vor allem, die Inflation in den Griff zu bekommen. Deshalb sei es auch richtig, dass die Zentralbanken jetzt die Zinsen erhöhten. „Die Inflation ist Gift – am Ende des Tages für den Verbraucher. (...) Meines Erachtens auch für den sozialen Zusammenhalt und für unsere demokratischen Werte.“

Sewing hat grundsätzlich recht. Allerdings ist die Inflationsbekämpfung ein Drahtseilakt – und die Zentralbanken haben ziemlich spät reagiert. Auch ein Wirtschaftsabschwung kann den sozialen Frieden gefährden. Und zumindest in Großbritannien gab es dieser Tage durchaus massiven Stress im Finanzsystem (siehe Beiträge über dem Fazit). Tröstlich für langfristig orientierte Anleger: Wer jetzt kauft, kauft schon mal definitiv deutlich unter den Höchstkursen – und bei guten Nachrichten kann es auch schnell wieder nach oben gehen.

(mit Material von dpa-AFX)

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