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05.11.2023 Martin Mrowka

DAX-Ausblick: So stehen die Chancen auf Fortsetzung der November-Rally

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DAX

Einige Konjunkturdaten aus den USA schürten die Hoffnung, dass die Phase der Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed ein endgültiges Ende findet. Das pushte viele Aktien und dürfte auch in der neuen Woche die Kurse antreiben. In Deutschland sollten indes die vielen anstehenden Quartalszahlen nicht enttäuschen. Der Wochenausblick.

Nach den deutlichen Kursverlusten von Anfang August bis Ende Oktober habe "der stark überverkaufte DAX in der ersten November-Woche eine Erholung gestartet, die sich in den kommenden Wochen fortsetzen dürfte", erwartet nicht nur Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp. Claudia Windt, Analystin bei Helaba, verweist darauf, mit welcher Leichtigkeit der deutsche Leitindex die Hürde von 15.000 Punkten wieder zurückerobert hat. "Das könnte der Beginn der Jahresendrally werden, da die nach wie vor niedrige Bewertung die Investoren lockt", konstatiert sie.

Nachdem der DAX Ende Juli bei knapp 16.530 Punkten auf ein Rekordhoch geklettert war, ging es in den darauf folgenden drei Monaten um nahezu 2.000 Punkte wieder abwärts. Inflations- und Zinssorgen samt steigender Renditen am Anleihemarkt verschreckten die Anleger. Schließlich kamen noch die Sorgen angesichts des Gaza-Kriegs in Nahost hinzu. Erst als die US-Notenbank Fed und die Bank of England – wie zuvor bereits die Europäische Zentralbank – die Leitzinsen nicht erneut anhoben, sondern stillhielten, setzte die Erholungsrally ein.

Am Freitag kletterte der DAX zeitweilig wieder deutlich über die 15.200-Punkte-Marke und ging letztlich bei 15.189 Punkte aus dem Xetra-Handel (siehe Chart). Unterm Strich hat der Leitindex damit einen Wochen-Gewinn von 3,4 Prozent beendet. Der Broker IG taxierte den Weekend-DAX am Sonntag-Morgen bei knapp 15.200 Punkten. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verbesserte sich seit Montag um 5,7 Prozent auf 25.137 Zähler.

DAX (WKN: 846900)

Charttechnisch betrachtet müsste der DAX seinen Abwärtstrend bei 15.250 Punkten, besser noch auch den GD50 bei 15.370 Zählern überwinden, um weiteres Potenzial freizusetzen. Darüber verläuft ein weiterer Widerstand in Form der 200-Tage-Linie bei 15.642 Punkten.

Von fundamentaler Seite her müssen die anstehenden Quartalszahlen den zurückgewonnenen Optimismus der Anleger rechtfertigen. Allein 17 Unternehmen aus dem DAX werden in der neuen Woche vorläufige oder endgültige Zahlen vorlegen und Ausblicke geben. Die wichtigsten Berichtstage sind Mittwoch und Donnerstag.

Höhepunkt der Berichtssaison bei DAX-Werten

Zu den Unternehmen, denen besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden dürfte, zählen der Agarchemie- und Pharmakonzern Bayer, der Sportartikel-Hersteller Adidas sowie der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall.

Bei Bayer dürfte die Entwicklung der Glyphosat-Preise besonders im Blick stehen. Gehofft wird zudem auf Strategieaussagen des neuen Vorstandschefs Bill Anderson. Von Adidas wird erwartet, dass das Management die Mitte Oktober vorgelegten Eckzahlen samt des optimistischeren Ausblicks auf 2023 bestätigt. Womöglich gibt es auch bereits erste Aussagen zum neuen Jahr.

Rheinmetall könnte sich zur Vorlage des endgültigen Berichts über finanzielle Details zur Expal-Übernahme sowie den Barmittel- und Ergebnis-Risiken im Schlussquartal äußern. Zudem gilt das Interesse auch möglichen Aussagen zum Jahresausblick und den mittelfristigen Aussichten.

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Außerdem legen noch folgende DAX-Konzerne ihre Quartalszahlen vor: Airbus, Allianz, Brenntag, Commerzbank, Continental, Daimler Truck, Deutsche Telekom, DHL Group, E.on, Hannover Rück, Henkel, Merck, Munich Re und Siemens Healthineers. Abseits des DAX werden unter anderem noch Zahlen von BioNTech, Delivery Hero, Evotec, SMA Solar, United Internet und Verbio erwartet.

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Diese DAX-Unternehmen melden in der neuen Woche Quartalszahlen

Auch neue Konjunkturdaten im Fokus

Konjunkturseitig stehen in der neuen Woche aus der weltgrößten Volkswirtschaft USA wenige wichtige Daten auf der Agenda. Erst am Freitag wird die Verbraucherumfrage der Universität Michigan im November in den Fokus rücken. Während die Deutsche Bank einen Anstieg erwartet, rechnet die Helaba mit einem leichten Rückgang.

Aus Europa – und im Speziellen aus Deutschland – stehen dagegen "vor allem harte Daten im Fokus", schreibt Chefstratege Robert Greil von der Privatbank Merck Finck. "Sowohl die Industrie- als auch die Einzelhandels-Trends dürften unterstreichen, dass Europa in einer milden Rezession steckt." Die September-Daten für die Auftragseingänge und Produktion der hiesigen Industrie stehen am Montag und Dienstag an. Die Einzelhandelsumsätze für den Euroraum werden zur Wochenmitte publiziert. Am Dienstag warten die Investoren auf neue Nachrichten aus der kriselnden chinesischen Wirtschaft. Dann sollen Daten zum Außenhandel in der Volksrepublik im Oktober veröffentlicht werden.

Lage im Nahen Osten bleibt Einflussfaktor

Ob die anstehenden Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten das Zeug haben, dass der DAX seine November-Rally fortsetzt oder auch eine womöglich andauernde Zinseuphorie, bleibt abzuwarten. "Es wird mit Sicherheit keine einfache Handelswoche werden. Die Investoren müssen mit einer hohen Schwankungsfreudigkeit des Gesamtmarkts rechnen", erwartet Marktexperte Andreas Lipkow. 

In jedem Fall dürften laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners geopolitische Risiken wieder mehr Raum einnehmen. Erst wenn diese ihren Schrecken für die Anleger verlören, sei der Weg nach oben langfristig frei. "Kurzfristig sind aber auch im aktuellen Umfeld weitere begrenzte Anstiege möglich", gibt er Hoffnung. "Voraussetzungen dafür sind der Glaube an die Jahresendrally und eine anhaltende Kaufbereitschaft auch deutlich oberhalb von 15.000 Punkten."  (Mit Material von dpa-AFX)


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