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19.02.2023 Martin Mrowka

Ausblick: Sorgt das Zinsgespenst für fallende Kurse bei DAX und Co?

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DAX

Wieder hochgekochte Zinssorgen haben einige Aktien zuletzt ausgebremst. Nach dem überraschend starken Anstieg der US-Erzeugerpreise und einem moderaten Rückgang der US-Inflation gehen Marktteilnehmer davon aus, dass die Fed den Leitzins länger hoch halten wird. Neue Konjunkturdaten und weitere Geschäftszahlen werden hierzulande Einfluss auf die Kurse haben. Der Wochenausblick.

In der neuen Woche dürften am deutschen Aktienmarkt abermals Unternehmenszahlen und Interpretationen der Zinspolitik über Wohl und Wehe des DAX entscheiden. Wieder größere Zinssorgen hatten am Freitag einen Teil des Wochengewinns gekostet. Der deutsche Leitindex beendete den Handel bei 15.482 Punkten.

An sein im Februar erreichtes Jahreshoch bei 15.658 Punkten kam der DAX in der abgelaufenen Woche mit in der Spitze 15.634 Punkten nicht mehr heran. Das Wochenplus verringerte sich mit dem Ergebnis vom Freitag auf 1,1 Prozent. Nachdem der Dow Jones am Freitag noch leicht im Plus schloss, taxierte der Broker IG den Weekend-DAX am Sonntag-Morgen mit etwa 15.525 Punkten etwas höher.

DAX (WKN: 846900)

Dennoch: Die Hoffnungsrally im DAX bekomme Risse, schrieb Analyst Salah Bouhmidi von IG. An sein im Februar erreichtes Jahreshoch bei 15.658 Punkten war der deutsche Leitindex zuletzt nicht mehr herangekommen. "Der DAX hat es in diesem Jahr noch nicht geschafft, mit einem Wochenschlusskurs über 15.500 Punkten abzuschließen. Das verdeutlicht die starke Widerstandszone in diesem Bereich", schrieb der IG-Experte.

Zinsgespenst ist zurück

Anleger taten sich mit der Einordnung von Wirtschaftsdaten zuletzt schwer. Dass ungeachtet steigender Zinsen eine Rezession womöglich vermieden werden könnte, gab dem Markt zeitweise Auftrieb. Die Gefahr durch Zinsanhebungen wurde ausgeblendet.

Nun aber sei das Zinsgespenst wieder zurück, schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Lange Zeit haben es die Aktienmärkte ignoriert, aber jetzt geht es nicht mehr anders. Die steigenden Zinsen werden wieder zur Bedrohung für die Aktienmärkte."

Auf mögliche Hinweise von der US-Notenbank Fed zur weiteren Geldpolitik werden die Anleger daher auch in den kommenden Tagen besonders achten. Gleichwohl dürfte hierbei das am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehende Protokoll der letzten Fed-Sitzung weniger bedeutsam sein, schrieb die Commerzbank. Denn es zeichne das Bild und die Erwartungen der Fed-Mitglieder vor den zuletzt positiven US-Wirtschaftsdaten.

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Weitere Unternehmen mit Quartals- bzw. Jahreszahlen

Für Impulse sorgen wird die Berichtssaison, die auf Hochtouren läuft. Mit dem Fresenius-Konzern und dessen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) berichten zur Wochenmitte zwei DAX-Konzerne aus dem Gesundheitssektor.

Der Baustoff-Konzern Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement), die Deutsche Telekom und der Rückversicherer Munich Re folgen am Donnerstag, ehe am Freitag mit dem Chemiekonzern BASF ein weiterer Vertreter aus dem DAX die Bücher öffnet.

Weitere Unternehmen aus dem MDAX und SDAX komplettieren den Zahlenreigen. In den USA könnten am Mittwoch zudem Nvidia mit Quartalszahlen interessieren, nachbörslich. Beim Chiphersteller dreht sich derzeit alles um das Trendthema "Künstliche Intelligenz".

Commerzbank kehrt in den DAX zurück

Ab 27. Februar kehrt übrigens die Commerzbank in die oberste Börsenliga zurück. Die Bank, einst Gründungsmitglied des deutschen Leitindex, ersetzt dann im DAX den deutsch-amerikanischen Industriegase-Konzern Linde, teilte die Deutsche Börse am Freitagabend mit. Linde – bisher der nach Marktkapitalisierung schwerste DAX-Wert – zieht sich von der Frankfurter Börse zurück und ist künftig nur noch in New York gelistet.

In den Nebenwerteindex MDAX rückt anstelle der Commerzbank der Windanlagenbauer Nordex nach, den im SDAX wiederum der Finanzinvestor Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG) ersetzt. Linde fällt am übernächsten Montag auch aus dem europäischen Index EuroStoxx 50 heraus.

Wichtige Konjunkturdaten

Konjunkturseitig stehen am Dienstag Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone und den Vereinigten Staaten auf dem Plan. Jene für den Euroraum dürften auch im Februar leicht zugelegt haben, erwartet die Commerzbank. Doch damit sei die Gefahr einer Rezession nicht gebannt.

Ebenfalls am Dienstag werden die ZEW-Konjunkturerwartungen veröffentlicht und am Mittwoch das ifo-Geschäftsklima zur Stimmung in der Wirtschaft in Deutschland. Die DekaBank rechnet mit dem fünften Anstieg in Folge: "Der Prozess der Normalisierung hält an. Monat für Monat passen die Unternehmen ihre ursprünglichen Erwartungen einer scharfen Rezession sukzessive an die verbesserten Rahmenbedingungen an."

Beachtung dürfte auch das US-Konsumklima der Uni Michigan finden, zumal es Informationen zu den Inflationserwartungen der Verbraucher enthält. Für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed sind Erwartungen zur Inflation von hoher Bedeutung. (Mit Material von dpa-AFX)


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