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Angst vor Börsen-Crash: So wahrscheinlich ist eine US-Rezession wirklich

Angst vor Börsen-Crash: So wahrscheinlich ist eine US-Rezession wirklich
Foto: pa/ Zoonar/ DesignIt
S&P 500 -%
Martin Mrowka 05.05.2025, 16:50 Martin Mrowka

Die Kurskapriolen von Anfang April, als US-Präsident Donald Trump die Märkte mit seinen Zöllen in die Tiefe schickte, sind mittlerweile fast wieder aufgeholt. Der marktbreite S&P-500-Index verbuchte neun Gewinntage in Folge. Skeptiker sehen darin ein Warnsignal. Denn die US-Wirtschaft steuert auf eine Rezession zu. Droht nun doch ein Börsen-Crash?

Der S&P 500 ist am vergangenen Freitag um weitere 1,5 Prozent gestiegen. Er ging bei 5.686 Zählern ins Wochenende und hat damit gut zehn Prozent an einem Stück seit Montag, 21. April aufgeholt. Am Montag startet der Index zwar nachgebend. Doch es bleiben neun Gewinntage in Folge – die längste Serie seit 2004.

Für David Rosenberg, Gründer und Präsident von Rosenberg Research & Associates, ist das ein Warnsignal. Auf X (ehemals Twitter) verweist er darauf, dass ein derartiger, sehr seltener Aufschwung auf eine Rezession hindeutet.

S&P 500 Index seit Oktober 2024
Quelle: TradingView.com
S&P 500 Index seit Oktober 2024

"Wir erleben Geschichte", twitterte Rosenberg am Freitag (übersetzt). "Nur in 0,25 Prozent der Fälle im vergangenen Jahrhundert gelang es dem S&P 500, neun Tage in Folge zu steigen." Und: Ganze 80 Prozent dieser Dynamik geschahen in rezessiven Zeiten … "ganz zu schweigen von der Zeit kurz vor dem Crash im Oktober 1987!"

Rezession voraus

Müssen Börsianer also einen Crash fürchten? Schaut man auf die US-Wirtschaft, riecht es tatsächlich nach einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal wegen stark gestiegener Einfuhren geschrumpft. Das BIP sank zwischen Januar und März zum Vorquartal um annualisiert 0,3 Prozent. Im vierten Quartal hatte die größte Volkswirtschaft der Welt noch um 2,4 Prozent zugelegt. Volkswirte hatten für die Monate Januar bis Ende März im Schnitt eine Schrumpfung von lediglich 0,2 Prozent erwartet.

US-Präsident Donald Trump hatte zwar erst Anfang April seine Zölle gegenüber fast allen Ländern dieser Welt angekündigt und sie dann teilweise wieder zurückgenommen. Die Importe sind aber schon vor der Zollentscheidung im März deutlich gestiegen. US-Unternehmen wollten sich offenbar nochmal mit ausländischen Produkten eindecken. Dies belastete das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal. So sind die Importe im ersten Quartal um 41 Prozent gestiegen. Der Außenhandel belastete das Wirtschaftswachstum um fast fünf Prozentpunkte. Dies ist ein Rekordwert.

Die Konsumausgaben stiegen mit annualisierten 1,8 Prozent so wenig wie seit Mitte 2023 nicht mehr. Der Konsum ist für zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA verantwortlich. Im laufenden Quartal dürfte der US-Handel massiv durch die Zölle belastet werden, so dass ein weiterer Rückgang des BIP wahrscheinlich ist. Bei den von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen warnen zwei Drittel vor einer "hohen" oder "sehr hohen" Wahrscheinlichkeit eines globalen Abschwungs.

"When you are a hammer, everything looks like a nail."

Stürzt die US-Konjunktur in eine Rezession und zieht die Weltwirtschaft mit? Rosenberg erntet Widerspruch. Ryan Detrick von Carson Investment Research etwa, hält die Analyse für falsch. Rosenberg ziele darauf ab, den Anlegern Angst zu machen. Denn "wenn man ein Hammer ist, sieht alles wie ein Nagel aus", schreibt er am 2. Mai in einem Tweet. 

Nach seiner Analyse (und unter Verwendung kostenloser Daten) ergab sich, dass nur drei von 29 neuntägigen Gewinnserien in den vergangenen 100 Jahren im Umfeld einer Rezession stattfanden. Aus der Übersicht geht hervor, dass das lediglich in den Jahren 1960, 1961 und 1970 geschah.

Neun-Tage-Aufschwung-Serien finden nicht in Rezessionen statt.
Quelle: Carson Investment Research
Neun-Tage-Aufschwung-Serien finden nicht in Rezessionen statt.

Detrick schreibt, dass 87 Prozent der S&P-500-Aktien über ihrem gleitenden 20-Tage-Durchschnitt liegen. Solche Dinge sehe man nicht in Bärenmärkten, sondern eher zu Beginn neuer Aufwärtsphasen.

Auch Commerzbank-Analyst Christoph Balz sieht das schwache erste Quartal vor allem als ein Resultat verschiedener Sondereffekte. Das sei als solches "noch kein Vorbote einer drastischen Wachstums-Abschwächung, was auch durch die nach wie vor robuste inländische Nachfrage bestätigt wird", kommentierte er. "Wir gehen daher weiterhin davon aus, dass die US-Wirtschaft trotz des Zollschocks eine Rezession vermeiden kann, auch wenn die Abwärtsrisiken spürbar zugenommen haben."

Preston Caldwell, US-Ökonom bei Morningstar, sieht im negativen BIP-Wachstum im Q1 2025 nicht den Beginn einer Rezession. "Die Ursache für den hohen negativen Wert ist ein Anstieg der Importe (abzüglich der Nettoexporte), da sich die Unternehmen vor der Einführung von Zöllen mit importierten Gütern eindecken mussten", erläuterte er.

Capital Economics prognostizierte unterdessen, dass die kommenden Monate eher von der Finanzpolitik als von Zöllen geprägt sein werden, da der US-Kongress mit dringenden Fristen für den Bundeshaushalt und die Schuldenobergrenze der USA zu kämpfen haben wird. Sollten diese Fristen nicht eingehalten werden, könnte dies zu weiterer finanzieller Unsicherheit führen, warnen die Analysten.

Fakt ist, dass Trumps Aktionismus zu erhöhter Unsicherheit an den Börsen führt. Zuletzt hat man sich an das vom US-Präsidenten verursachte "strategische Chaos" quasi gewöhnt. Erst echte, harte Wirtschaftsdaten werden zeigen, wie groß die Auswirkungen auf Konjunktur und Unternehmen tatsächlich sind. Anleger bleiben in dieser Phase besonnen und sollten sich von weiterhin zwischenzeitlich zu erwartenden Ausschlägen der Aktien-Pendel und von Crash-Propheten nicht zu überhasteten Orders verleiten lassen.

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Quelle: Plassen Verlag
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