Lange galt Bitcoin in den Fluren der Hochfinanz als „Rattengift“ oder Werkzeug für Kriminelle. Diese Zeiten sind vorbei. Die New York Stock Exchange (NYSE), das pulsierende Herz des traditionellen Kapitalismus, hat am Mittwoch eine Statue des mysteriösen Bitcoin-Schöpfers Satoshi Nakamoto enthüllt. Es ist mehr als Kunst – es ist der symbolische Ritterschlag für eine Anlageklasse, die das Establishment nicht mehr ignorieren kann.
Die Skulptur, ein Werk der Künstlerin Valentina Picozzi, steht nun dort, wo einst Skepsis dominierte. Die NYSE selbst bezeichnete die Installation auf der Plattform X als „gemeinsamen Boden zwischen aufstrebenden Systemen und etablierten Institutionen“. Initiator der Aktion ist der Krypto-Assetmanager Twenty One Capital, der in dieser Woche sein Börsendebüt feierte.
Das Timing ist präzise gewählt: Die Enthüllung fällt mit dem Jahrestag der Bitcoin-Mailingliste zusammen, die Nakamoto am 10. Dezember 2008 startete – nur wenige Wochen bevor er am 3. Januar 2009 den Genesis-Block schürfte.
“Satoshi Nakamoto”
— NYSE 🏛 (@NYSE) December 10, 2025
Valentina Picozzi - @satoshigallery
Twenty One Capital places a statue of Satoshi Nakamoto, the inventor of bitcoin, in NYSE. Its new home marks a shared ground between emerging systems and established institutions. From code to culture, the placement… pic.twitter.com/sTiNq3h5HY
Vom Pizzakauf zum Milliarden-Asset
Der Kontrast zur Historie könnte kaum schärfer sein. Während Laszlo Hanyecz im Mai 2010 noch 10.000 Bitcoin für zwei Pizzen von Papa John’s zahlte, ist die Kryptowährung heute fester Bestandteil institutioneller Portfolios.
Der Grund für den Stimmungswandel: Das große Geld ist längst investiert. Laut Daten von Bitbo halten öffentliche und private Unternehmen, Staaten sowie ETFs mittlerweile kollektiv mehr als 3,7 Millionen Bitcoin. Der Gegenwert beläuft sich auf rund 336 Milliarden Dollar. Selbst ehemalige Kritiker wie BlackRock-CEO Larry Fink haben eine 180-Grad-Wende vollzogen und treiben die Adaption über Spot-ETFs massiv voran.
Das Kunstwerk: Verschwinden als Programm
Picozzis Statue an der NYSE ist die sechste von geplanten 21 Installationen weltweit – eine Referenz an den maximalen Supply von 21 Millionen Bitcoin. Andere Standorte befinden sich unter anderem in Lugano, El Salvador und Miami. Das Design zeigt einen „verschwindenden“ Hacker, vertieft in seinen Laptop. „Satoshi existiert heute zwischen den Zeilen des Bitcoin-Codes“, so Picozzi gegenüber Cointelegraph.
Die Installation an der NYSE markiert das Ende der Ära, in der Krypto als Nischenphänomen belächelt wurde. Die Wall Street hat den digitalen Herausforderer nicht besiegt, sondern vereinnahmt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Heute, 10:40