Sowohl beim Bitcoin als auch bei Ethereum weicht die Angst vor einem Kursrutsch zusehends der Zuversicht. Ein entscheidender Termin rückt nun in den Fokus, der über die Richtung der nächsten großen Bewegung entscheiden könnte: die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch.
Die jüngsten Daten vom Optionsmarkt senden ein klares Signal: Die Bären ziehen sich zurück. Ein wichtiger Indikator hierfür ist der sogenannte „Skew“, der das Verhältnis von bullischen Call-Optionen zu bearishen Put-Optionen misst. Während dieser Wert für den Bitcoin vor einer Woche noch bei minus vier Prozent lag und damit eine klare Absicherungsneigung der Anleger signalisierte, hat er sich nun auf nahezu neutral erholt.
Diese bemerkenswerte Wende zeigt, dass die Nachfrage nach Absicherungen gegen fallende Kurse massiv abgenommen hat. Auch bei längerfristigen Optionen ist eine deutliche Aufhellung der Stimmung zu erkennen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei Ether, der zweitgrößten Kryptowährung, ab.
Zinssenkung beflügelt die Kurse
Parallel zu dieser Entwicklung an den Derivatemärkten zeigen auch die Kassakurse wieder Stärke. Der Bitcoin konnte binnen einer Woche um über vier Prozent auf mehr als 116.000 Dollar zulegen. Ethereum schaffte im selben Zeitraum sogar ein beeindruckendes Plus von fast acht Prozent und notiert bei rund 4.650 Dollar. Die Fantasie der Anleger wird durch die Erwartung einer lockeren Geldpolitik der Fed befeuert.
Die entscheidende Frage ist nun nicht mehr ob, sondern wie stark die Fed die Zinsen senken wird. Marktteilnehmer preisen eine Zinssenkung um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent ein. Dies scheint das Basisszenario zu sein, das bereits für den jüngsten Kursanstieg gesorgt hat.
Richtig explosiv könnte es jedoch werden, sollte die Fed die Märkte überraschen. Greg Magadini, Derivate-Experte bei Amberdata, bringt es auf den Punkt: „Eine überraschende Zinssenkung um 50 Basispunkte wäre ein massives Kaufsignal für ETH, SOL und BTC.“ In einem solchen Szenario würde nicht nur der Kryptomarkt, sondern auch der Goldpreis „regelrecht durch die Decke gehen“, so der Experte.
Die Stimmung am Kryptomarkt hat sich gedreht. Die Angst ist verflogen, die Bullen scharren mit den Hufen. Der Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch könnte nun zum ultimativen Katalysator werden. Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
15.09.2025, 09:17